"Was ist Datenschutz? - Eine Antwort": Leserbrief zum Leserbrief "Was ist Datenschutz" vom 20. Februar

"Was ist Datenschutz? - Eine Antwort": Leserbrief zum Leserbrief "Was ist Datenschutz" vom 20. Februar in der Brettener Woche.

In der Brettener Woche vom 20. Februar berichtet eine Dame vom Missbrauch ihrer Adressdaten und stellt die Frage "Wo ist der Datenschutz"? Datenschutz ist nicht einfach da. In erster Linie muss jeder aktiv seine Daten selbst schützen. Wenn die Adressdaten gestohlen und missbraucht wurden, muss man sich die Frage stellen, warum das passieren konnte und wie man es hätte verhindern können. Im beschriebenen Fall wurden offensichtlich die Adressdaten in einem "Online Adressbuch" gespeichert.
Kann man wirklich beurteilen ob ein Online-Anbieter seriös ist, gute Absichten hat und ausreichend für den Schutz der gespeicherten Daten sorgt? In der Regel kann man das nicht. Auf der anderen Seite ist die Verlockung immer groß auf "Akzeptieren" zu klicken, wenn kostenlose Apps Zugriff auf das Adressbuch, das Mikrofon, die Kamera oder die Fotos verlangen. Meistens kennt man nicht einmal das Unternehmen, welches die App anbietet. Und ist die App wirklich kostenlos? Im allgemeinen nicht, denn man bezahlt mit seinen Daten. Auch wenn man seine Daten nicht in der „Cloud“ bei undurchsichtigen Firmen ablegt, besteht die Gefahr, dass die Daten vom eigenen Rechner oder Smartphone gestohlen werden.

Es gibt keinen 100-prozentigen Datenschutz. Man kann jedoch Maßnahmen treffen, um seinen Daten bestmöglich zu schützen und die Risiken eines Missbrauchs zu minimieren. Man sollte sparsam mit der Weitergabe der Daten sein, immer darüber nachdenken, wer Zugriff auf meine Daten verlangt und welche Gründe er dafür haben könnte. Der Virenschutz und das Betriebssystem sollten immer auf dem aktuellen Stand sein, man darf niemals Emails von unbekannten Quellen oder gar Anhänge öffnen oder auf unbekannte Links klicken.

Oft hört man den Satz "Mir ist es egal wer meine Daten hat, ich habe nichts zu verbergen.". Es geht nicht immer um dunkle Geheimnisse, sondern oft auch um die Privatsphäre. Sicher möchte keiner, dass Fremde hören können, was in den eigenen vier Wänden gesprochen wird, keiner möchte intime Fotos von sich selbst in Internet sehen und keiner würde seine Kontoauszüge veröffentlichen. Viele Apps besitzen technisch die Möglichkeit, auf genau solche Daten zuzugreifen. Selbst wenn man annimmt, dass 99 Prozent der App-Anbieter und Internet-Plattformen (inklusive Google, Apple, Facebook , Microsoft, Amazon) nicht zwingend "böse" Absichten haben, wird es immer ein paar "böse Buben" geben. Auch gibt es viel "Grauzone" zwischen Missbrauch und guten Absichten in Form von subtiler Manipulation.

Konsequenterweise muss man in der virtuellen Welt die gleichen Maßstäbe ansetzen, wie in der realen Welt. Keiner lässt seine Haustür offen stehen oder vertraut wildfremden Menschen die Aufbewahrung seines Geldbeutels an. Datenschutz bedeutet Mühe und manchmal Komfortverzicht. Die unkontrollierte Preisgabe der persönlichen Daten und der Privatsphäre kann viel gravierendere Folgen haben.

A. P.
Bretten

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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