Weißhofer Straße: Umgestaltung soll den Erlebniswert des Straßenraums nachhaltig steigern

So könnte die Weißhofer Straße zwischen Sporgasse und Heilbronner Straße einmal aussehen: Links im Vorentwurf der Planer zwei Dreicksplätze zwischen Sporgasse und Pfluggasse, rechts der neue „Schulplatz“. | Foto: Büro Professor Schmid | Treiber  | Partner
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  • So könnte die Weißhofer Straße zwischen Sporgasse und Heilbronner Straße einmal aussehen: Links im Vorentwurf der Planer zwei Dreicksplätze zwischen Sporgasse und Pfluggasse, rechts der neue „Schulplatz“.
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(ch) Einzelhändler haben immer wieder ihre mangelnde Attraktivität beklagt. Jahre lang wurde darüber diskutiert, die Weißhofer Straße zwischen Sporgasse und Marktplatz umzugestalten. Seitdem der durch die Altstadt führende Abschnitt von Weißhofer und Pforzheimer Straße im Jahr 2015 offiziell von der bisherigen Bundesstraße 294 zur Stadtstraße herabgestuft wurde, steht einer baulichen Veränderung grundsätzlich nichts mehr im Wege.

Da die Bauarbeiten jedoch voraussichtlich längere Zeit in Anspruch nehmen werden, hatte die Stadtverwaltung unter Oberbürgermeister Martin Wolff zuletzt dafür plädiert, erst nach dem Jubiläumsjahr damit zu beginnen.

Ausweitung der Umgestaltungsstrecke

Gleichwohl war man nicht untätig. Anfang April stellte das beauftragte Planungsbüro Professor Schmid | Treiber | Partner aus Leonberg dem Gemeinderat erste Gestaltungsüberlegungen vor. Vorgabe war, dass der Abschnitt zwischen Sporgasse und Pforzheimer Straße nicht mehr als reine Fußgängerzone, sondern als sogenannter „urbaner Straßenraum“ gestaltet wird, der je nach Situation mal mit verringerter Geschwindigkeit befahrbar ist, mal aber auch nur für Fußgänger reserviert wird, zum Beispiel bei Veranstaltungen. Außerdem sollte in die Umgestaltung auch der Straßenabschnitt zwischen Sporgasseneinmündung und Heilbronner Straße einbezogen werden.

Mehr Attraktivität für Kunden und Geschäftsleute

Während zwischen Hebel-Gemeinschaftsschule und Melanchthon-Gymnasium ein mit maximal Tempo 20 „überfahrbarer Platz“ entstehen soll, präsentierten die Planer für die Kreuzung Weißhofer Straße/Sporgasse/Pfluggasse mehrere Gestaltungsvarianten für zwei gegenüberliegende Dreiecksplätze. Gleichzeitig soll der Hauptverkehr nicht mehr Richtung Marktplatz, sondern Richtung Sporgasse gelenkt werden. In allen Fällen sollen städtebaulich geprägte Verkehrslösungen die bisherigen Ampeln ersetzen. Zum Beispiel könnte ein der Platzgestaltung angepasster Straßenbelag signalisieren, dass dies eine auch von Fußgängern und Radlern mitbenutzte Zone ist. Die gleiche Funktion könnten eine entsprechende Möblierung und Wasserspiele übernehmen. Dahinter steht der Gedanke, dass ein attraktiver und, zum Beispiel durch ein Café mit Außenbewirtschaftung, zusätzlich belebter Platz dazu beitragen könnte, diesen Abschnitt der Weißhofer Straße für Kunden und Geschäfte anziehender zu machen.

Kontroverse über geplanten Eckhaus-Abriss

Knackpunkt der Planung ist bislang ihr zusätzlicher Platzbedarf. Um die angedachten Dreiecksplätze anlegen zu können, müssten die Gebäude Weißhofer Straße 33, 35 und 37 abgerissen werden. Dagegen, insbesondere gegen den geplanten Abbruch der an der Straßenecke liegenden ehemaligen Bäckerei Böckle, regt sich Widerspruch. Es handle sich um ein für die Stadtgeschichte bedeutsames, erhaltenswertes Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert mit mehrstöckigem Gewölbekeller, wird argumentiert. Allerdings unterliegt das inzwischen von der Stadt erworbene Eckhaus nicht dem Denkmalschutz. Entschieden wurde in der Sache bislang nichts.

Umgestaltung über Jahre verteilt

Die ab der Sporgasseneinmündung bestehende Einbahnstraßenregelung in der Weißhofer Straße für Autofahrer soll beibehalten, aber der Radverkehr auch in Gegenrichtung zugelassen werden. Die Stadtverwaltung hat vorgeschlagen, die genannten Bereiche der Weißhofer Straße nicht in einem Zuge umzugestalten, sondern „abschnittsweise über Jahre verteilt“. Dies unter anderem auch deshalb, weil im Falle eines Abrisses der drei Eckhäuser auf diesen Grundstücken erst archäologische Erkundungen stattfinden müssen, bevor dort gebaut werden darf. Auch die vorher im gesamten Altstadtbereich notwendige Erneuerung der Medienleitungen dauere ein ganzes Jahr, heißt es. Die Kosten für die Straßenumgestaltung hat das Planungsbüro auf rund 1,3 Millionen Euro für den Abschnitt Lammgasse bis Sporgasse und auf 980.000 Euro für den Abschnitt Promenadenweg-Heilbronner Straße veranschlagt.

Betroffene und Öffentlichkeit werden beteiligt

Die Stadt strebt ein zweistufiges Beteiligungsverfahren an. In einem ersten Schritt soll für den Abschnitt zwischen Lammgasse und Sporgasse das Gespräch mit den direkt betroffenen Anliegern gesucht werden. Im zweiten Schritt wird die gesamte Öffentlichkeit einbezogen, um zu dem Vorhaben Stellung nehmen zu können. Der Gemeinderat nahm die Vorschläge vorerst nur zur Kenntnis, ohne einen Beschluss zu fassen.

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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