Bauprojekt von Stadtvillen hinter Postareal
"Zeitlos" Bretten verzögert sich

Unter dem klangvollen Namen „Zeitlos Bretten“ sollen auf dem rund 6.600 Quadratmeter großen Areal zwischen Bismarckstraße, Bertholdstraße und Melanchthonstraße in Bretten unter anderem fünf Stadtvillen entstehen. | Foto: hk
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  • Unter dem klangvollen Namen „Zeitlos Bretten“ sollen auf dem rund 6.600 Quadratmeter großen Areal zwischen Bismarckstraße, Bertholdstraße und Melanchthonstraße in Bretten unter anderem fünf Stadtvillen entstehen.
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Bretten (red) Unter dem klangvollen Namen „Zeitlos Bretten“ sollen auf dem rund 6.600 Quadratmeter großen Areal zwischen Bismarckstraße, Bertholdstraße und Melanchthonstraße in Bretten unter anderem fünf Stadtvillen entstehen. Investor ist die Firma Rhinopartners Immobilien GmbH aus Mannheim. Doch von einem Baustart ist auf der Fläche hinter der Brettener Postbank-Filiale noch nichts zu sehen. Die Brettener Woche/kraichgau.news hat bei Rhinopartners-Geschäftsführer Daniel Bittner nach den Gründen für die Verzögerungen gefragt. „Die Baukosten haben sich in den letzten zwei Jahren massiv verteuert, so dass die schon länger vorhandene Wirtschaftlichkeitslücke bei der Kalkulation von Bauvorhaben immer weiter auseinanderklafft“, erklärt Bittner. Bisher habe auch der Einbruch bei Neubauvorhaben nicht für wirkliche Entspannung bei den Baupreisen gesorgt.

Erst Altlasten entsorgt

„Wir haben uns daher zuerst auf die Entsorgung der Altlasten von den ehemaligen städtischen Gaswerken konzentriert und diese nun vor ein paar Wochen hinter uns gebracht“, so Bittner in seiner Stellungnahme weiter. Die Arbeiten des Entsorgungsunternehmens seien planmäßig verlaufen, „so dass wir nun von einem sauberen Baugrundstück sprechen können“. Alles in allem hätten die Vorbereitungsarbeiten viel Zeit und die Entsorgung viel Geld gekostet, begründet Bittner die Verschiebung des Baustarts.

Baukosten nicht auf Käufer abwälzen

An das Projekt in Bretten glaubt er allerdings immer noch: „Wir hätten das Geld nicht in die Hand genommen, wenn wir nicht an das Projekt glauben würden. Wir haben nun ein durchgeplantes Projekt mit Baugenehmigung auf einem sauberen Grundstück. Wäre der Markt so wie vor zwei Jahren könnten wir jederzeit anfangen“. Das Interesse von Käuferseite sei laut Bittner auch immer groß gewesen, auch wenn sich einige potenzielle Käufer aufgrund der höheren Finanzierungskonditionen im Moment noch zurückhalten würden. Das eigentliche Problem liege aber nach wie vor auf der Baukostenseite. „Bis hier keine Entspannung stattfindet, kann man als Bauträger nicht wirtschaftlich kalkulieren“, betont Bittner. Denn man könne die hohen Baukosten auch nicht einfach auf die Käufer abwälzen. „Das lässt der Markt nicht mehr zu. Am Schluss muss es für Käufer bezahlbar bleiben.“

"Große Wirtschaftlichkeitslücke für Bauträger, die nicht selber bauen

Man sei aber zuversichtlich, dass sich die Situation langsam ändere. „Wir würden gerne schneller mit dem Bauvorhaben beginnen, aber es besteht zurzeit immer noch eine zu große Wirtschaftlichkeitslücke für Bauträger, die nicht selber bauen, also keine Bauunternehmen sind.“ Bittner geht aber davon aus, „dass sich der Markt in den nächsten zwölf Monaten langsam entspannt“. Und weiter: „Sobald wir eine deutliche Entspannung sehen und verlässliche Baukosten vorliegen haben, die in unsere Kalkulation passen, können wir mit dem Bauen anfangen.“ Konkret geplant sind dann 46 Wohneinheiten in fünf Stadtvillen und 13+2 Wohnungen in den Häusern A und B zur Melanchthonstraße. Dazu kommen 58 Tiefgaragen- und 24 Außenstellplätze.

„Abrupter Wegfall der Förderung“

Die rasante Zinsentwicklung sieht Bittner im Übrigen nicht als größeren Hemmschuh für das Projekt in der Melanchthonstadt. „Natürlich sind die Finanzierungskosten auch für uns gestiegen. Sie sind aber verkraftbar, da ein Bauvorhaben nur circa zwei Jahre dauert. Was mehr ins Gewicht fällt, sind die langfristigen Finanzierungskosten für die Käufer, die wegen der monatlichen Zusatzbelastungen nun anders kalkulieren müssen.“ Nicht vergessen dürfe man allerdings den „abrupten Wegfall der Förderung“, so Bittner. „Das hat die Situation zur absoluten Unzeit zusätzlich deutlich verschärft. Auch das muss in die Finanzierung eingerechnet werden. Ob sich hier in absehbarerer Zeit etwas ändert, ist leider nicht abzusehen.“

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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