Diakonie Bretten
„Albtraum Miete“ – Bundesweite Aktionswoche der Schuldnerberatung
Bretten (kn) Der Mangel an finanzierbarem und bedarfsgerechtem Wohnraum ist nicht nur ein Problem der Ballungsräume, sondern auch für überschuldete Personen und Menschen mit niedrigen Einkommen in Bretten und Umgebung eine besondere Herausforderung. So haben sich im Diakonischen Werk in Bretten in den unterschiedlichen Fachdiensten in den letzten Monaten im Schnitt ein bis zwei Personen pro Woche gemeldet, die Wohnraum suchten, da sie sich unter anderem vergrößern oder verkleinern müssen, die bisherigen Wohnungen gekündigt wurden oder eine Räumung droht.
„Albtraum Miete“
Deshalb nutzt das Diakonischen Werk in Bretten die diesjährige bundesweite Aktionswoche der Schuldnerberatung, die noch bis 7. Juni andauert und unter dem Motto „Albtraum Miete“ steht, um auf diese Problematik und ihr Beratungsangebot aufmerksam zu machen. „Die häufigsten Auslöser für Überschuldungssituationen sind Arbeitslosigkeit, Trennung oder Scheidung, Krankheit und Einkommensarmut durch Niedriglohn. Menschen mit niedrigem Einkommen sind besonders durch die steigenden Miet- und Energiepreise belastet“, so Jörn Schulze von der Schuldnerberatung des Diakonischen Werkes. „Wenn bis zu 40 Prozent des Einkommens für die Miete verwendet werden muss und dann noch weitere Fixkosten abgehen, bleiben oft nur noch 200 Euro für den Lebensunterhalt übrig,“ ergänzt Werner Frisch, ehrenamtlicher Schuldnerberater bei der Diakonie.
Schuldnerberatung kann helfen, die Existenz der Betroffenen zu sichern
Größere Rechnungen oder Reparaturen stellen dann eine besondere Belastung dar und bei den meist fehlenden Rücklagen sammeln sich schnell Schulden an. Bei Menschen, die bereits in unübersichtlichen Schuldensituationen stecken, können Mietschulden entstehen, die wiederum zu einem Wohnungsverlust führen können. In diesen Fällen kann die Schuldnerberatung helfen, die Existenz der Betroffenen zu sichern. „Wir prüfen eventuelle Sozialleistungsansprüche und helfen, den notwendigen Pfändungsschutz einzurichten. Gemeinsam mit dem Schuldner analysieren wir die gesamte Situation, um realistische und tragfähige Lösungen für die Schuldner und die Gläubiger zu erarbeiten. Die Sicherung des Wohnraums und der Energieversorgung haben dabei besondere Priorität,“ so Schulze. Und Rüdiger Pehle, ehrenamtlicher Schuldnerberater, fügt hinzu: „Je früher die Leute zu uns kommen, desto besser ist der Gestaltungsspielraum, um die problematischen Situationen zu lösen.“
Info:
Die Schuldner- und Insolvenzberatung des Diakonischen Werks im Landkreis Karlsruhe unterstützt am Standort in Bretten Menschen, die überschuldet sind oder von einer Überschuldung bedroht sind. Das Angebot ist kostenfrei und steht allen Menschen offen. Weiter Informationen und Kontaktdaten finden sich unter www.diakonie-laka.de.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.