Deutlich mehr Autos behindern Busverkehr in Bretten
Berufsverkehr der Elterntaxis

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Bretten (bea) Es ist wie Magie: plötzlich sind sie da und genau so plötzlich wieder weg. So geht es im allmorgentlichen Berufsverkehr der Elterntaxis im Grüner: Stoßstange an Stoßstange, Stop and Go. Gelegentlich mischt sich ein Türklappern und ein "Tschühüss" in das monotone Motorengeräusch an Max-Planck-Straße und Breitenbachweg. Von Zeit zu Zeit drängen sich Schul- und Linienbusse durch das Automeer.

"Spuk" auf einmal vorbei

Gegen 7.20 Uhr fängt alles langsam an, um 7.35 Uhr wirken die Straßen wieder wie ausgestorben. "Dann ist der Spuk auf einmal vorbei", sagt Thomas Balmer, Geschäftsführer der Firma Wöhrle Reisen. Das Busunternehmen übernimmt einen Teil des morgendlichen Schülerverkehrs. Durch den Stau im Grüner kommen einige Busse verspätet an. Somit wird es für die Schüler etwas knapper zum Unterrichtsbeginn, sagt Balmer. Zwar habe es die Elterntaxis schon vor Corona gegeben, doch damals fuhren sie vermehrt bei Regenwetter. Inzwischen gibt es einen deutlichen Anstieg bei den Elterntaxis.

Kein Verständnis für Zuparken der Bushaltestellen

"Mir ist wichtig, dass die Busse nicht behindert werden. Ich habe kein Verständnis, wenn in Bushaltestellen geparkt wird", sagt Balmer. Den Kindern könne zugemutet werden wenige Schritte mehr zu machen, um in die Schule zu kommen. Weniger Kinder im Schülerverkehr konnte Balmer jedoch nicht beobachten. Ganz im Gegenteil: Seit Schuljahresbeginn beobachtet er vor Ort die Situation mit vollen Bussen, in die sich die Schüler - wie gewohnt - noch drängen wollen. "Ich musste die Schüler erst am Montagmorgen daran erinnern, dass sie auf einen der drei noch fahrenden Busse warten sollen.

Vorwürfe von Eltern

Von den Eltern muss er sich wegen der vollen Busse Vorwürfe anhören. "Wir sind ein öffentliches Verkehrsmittel", sagt Balmer, "und da können Mindestabstände systembedingt nicht garantiert werden". Auf der anderen Seite hat er erst wieder in der vergangenen Woche beobachtet, wie Schulkinder eng an eng ohne Maske an der Haltestelle standen oder sich umarmten. Bislang sei der Bus noch nicht als "Virenschleuder" identifiziert worden. Deswegen sei er auch weiterhin das sicherste Verkehrsmittel von und zur Schule. Sicherlich sei das Hygienekonzept in der Schule ein anderes, so wie das beim Fußballspielen am Nachmittag ebenfalls anders ist, erinnert Balmer.

Vier zusätzliche Schülerfahrten

Dank des Corona-Sonderprogramms Schulbusse vom Land konnte der Busunternehmer vier zusätzliche Fahrten auf den Linien 144 und 146 zu Schulzeiten anbieten. Dafür wurden seit Anfang des Schuljahres die mitfahrenden Schüler gezählt. "Ich beobachte auch, dass der erste Bus auf der Linie 144 besser ausgelastet sein könnte", so Balmer. Dieser fährt fünf Minuten früher, als der gewohnte Bus. "Da akzeptiere ich keine Beschwerden, dass der Bus zu voll ist, wenn ein Fahrzeug nicht genutzt wird", sagt der Unternehmer.

Baustelle bleibt noch "gut ein Jahr"

Währenddessen teilt Susanne Maske, Leiterin der Pressestelle im Brettener Rathaus, mit, dass das Ordnungsamt für Kontrollen zuständig sei. Dort seien momentan aber keine Kontrollen in Bussen, auch im Hinblick auf Einhaltung der Maskenpflicht, geplant. Auch über die Nichteinhaltung der Maskenpflicht an Haltestellen liege der Stadt bislang noch keine Beschwerde vor. Daher sei momentan noch kein Anlass für eine Kontrolle gegeben, so Maske. Ihren Teil zur Stausituation trägt auch die Baustelleneinrichtung der Firma Köhler und Meinzer bei. Aufgrund der laufenden Bauarbeiten am Wohnprojekt "Weissachgrün" wird die Baustelleneinrichtung auf der Straße noch ein gutes Jahr bestehen bleiben, informiert Geschäftsführer Gerold Köhler auf Nachfrage.

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Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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