„Blickpunkt Auge“ vertritt Menschen mit Sehproblemen in Bretten und Umgebung
Brigitte Schick berät im Brettener Rathaus

Karlheinz Schneider, Vorsitzender des Badischen Blinden- und Sehbehindertenvereins V.m.K. überreichte Brigitte Schick das Beratungszertifikat. | Foto: pa
  • Karlheinz Schneider, Vorsitzender des Badischen Blinden- und Sehbehindertenvereins V.m.K. überreichte Brigitte Schick das Beratungszertifikat.
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  • hochgeladen von Christian Schweizer

Bretten (kn) „Früherkennung ist die größte Waffe gegen das Erblinden“, so das Fazit von Augenarzt Florian Wagner bei der offiziellen Vorstellung des neuen Beratungsangebots „Blickpunkt Auge – Rat und Hilfe bei Sehverlust“ im Brettener Rathaus. Der Arzt aus der Melanchthonstadt erläuterte den rund 40 Besuchern im großen Ratssaal den Verlauf der drei häufigsten Augenerkrankungen, die zum Sehverlust führen. Dies seien die altersbedingte Makuladegeneration, das Glaukom (grüner Star) und die diabetische Retinopathie. Im Anfangsstadium gebe es häufig noch Heilungschancen. Die meisten Patienten kämen jedoch erst, wenn bereits viele Nervenzellen zerstört seien, so Wagner. Zugleich räumte er ein, dass Augenärzte fehlten und es nicht einfach sei, einen Termin zu erhalten.

Beratung für Sehbehinderte im Rathaus Bretten

Umso wichtiger ist die Funktion der ehemaligen Brettener SPD-Stadträtin Brigitte Schick, die ab dem 9. Januar jeden zweiten Donnerstag im Monat in der Zeit von 10.30 bis 12.30 Uhr im Behördensprechzimmer des Rathauses (Zimmer 112) Menschen mit Sehproblemen beraten wird. Seit 2017 hat sie in mehreren Modulen rund 150 Seminarstunden belegt und bei erfahrenen Beratern hospitiert, erzählt Schick. Sie selbst ist in jungen Jahren aufgrund einer Krankheit erblindet. Dennoch hat sie mehrere Ausbildungen absolviert, ist Informatikerin und arbeitete zuletzt bei den Stadtwerken in Bretten.

„Haben Sie keine Scheu, zur Beratung zu gehen“

30 Jahre lang war sie Stadträtin im Gemeinderat in Bretten und setzte sich dort für soziale Belange der Menschen ein. Ihr Motto „Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, der hat schon verloren“, gelte auch für ihre Funktion als Beraterin. „Wir müssen immer noch um eine Inklusion und Teilhabe kämpfen“, so Schick. „Von der Idee einer Beratungsstelle im Rathaus war ich sofort angetan“, erklärte Oberbürgermeister Martin Wolff. Sehr gerne stelle man dafür das barrierefreie Rathaus zur Verfügung. Außerdem sei die Beratung mit Schick hervorragend besetzt und niederschwellig, weil sie selbst betroffen und zugleich eine bekannte Persönlichkeit in Bretten sei. „Haben Sie keine Scheu, zur Beratung zu gehen“, so die Aufforderung des OB an die Anwesenden.

Netzwerk von Beratungsangeboten

Der Vorsitzende des Badischen Blinden- und Sehbehindertenvereins V.m.K. (BBSV), Karlheinz Schneider, dankte für die Unterstützung. Mit Bretten gebe es nun in Karlsruhe, Mannheim und Pforzheim Beratungsstellen in der Region. Auch die Sozialdezernentin des Landkreises Karlsruhe, Margit Freund, bot in einem Grußwort ihre Unterstützung an. „Die Belange von Menschen mit Sehproblemen werden nicht ausreichend beachtet, weil es Nichtbetroffenen schwerfällt, sich in ein Leben mit Sehbehinderung hineinzuversetzen“, so Freund. Am Ende rundetet Angelika Ostrowski von „Blickpunkt Auge“ in Berlin die Vorstellung des Beratungsangebots ab und gab einen bundesweiten Überblick über die seit dem Montag 141 Beratungsstellen in Deutschland.

Blickpunkt Auge berät ab Donnerstag, 9. Januar 2020 jeden zweiten Donnerstag im Monat in der Zeit von 10.30 bis 12.30 Uhr im Behördensprechzimmer des Rathauses (Zimmer 112). Es wird um vorherige Anmeldung unter 07252-2139 oder b.schick@blickpunkt-auge.de gebeten.

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Kraichgau News aus Bretten

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