„Das Raptalent“: MGB-Schüler stellen ihre Rap-Skills unter Beweis
Jay Farmer sucht mit „Das Raptalent“ musikalische Talente
Bretten (hk) Es ist kurz nach 11.30 Uhr. Aus dem Musikzimmer des Melanchthon-Gymnasiums dringen wummernde Beats und dumpfe Bässe nach draußen. Beim Eintreten in den Raum vermischen sich die Rhythmen mit dem unbeschwerten Lachen von Nero. Gerade hört sich die Schülerin und das einzige Mädchen der Gruppe ihren selbst verfassten Rap an: „Ehre und Treue stehen ganz oben für dich, alles was du laberst – glaub‘ ich dir nicht.“ Applaus von Mitschülern – elf an der Zahl – und obendrauf ein Daumen hoch von Christian Heneka. Der 39-jährige Lehrer aus Bruchsal, bekannt auch als Rapper und Produzent „Jay Farmer“, schaut zufrieden. Vielleicht hat er schon sein „Raptalent“ gefunden.
Jeder kann sich bewerben
Vor etwa einem Jahr hat er das Projekt „Das Raptalent“ ins Leben gerufen. Der Wettbewerb richtet sich an Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 11 und 16 Jahren aus Baden-Württemberg. Jeder kann sich bewerben – gefragt sind auch Kinder und Jugendliche, die bisher keine Erfahrungen mit Rapmusik haben. So wie einige der Melanchthon-Gymnasium-Schüler, die an diesem Dienstagvormittag mehr als nur oberflächlich die Welt des Hip-Hop kennenlernen. Beginnend mit der Geschichte des Hip-Hop, über das Texte schreiben bis hin zu dem Moment, wo die „Lines“ direkt in ein hochprofessionelles Mikro gerappt werden. Christian Heneka steht ihnen dabei im Laufe des ganzen Vormittags unterstützend zur Seite – egal, ob am Mischpult („Und noch ein Versuch bitte!“) oder wenn der letzte Schliff am Text fehlt („Was könnte zum Beat passen?“). Der Pädagoge gibt seine Erfahrungen gerne weiter.
„Über Teamfähigkeit und Rapskills zum Erfolg!“
Aber auch der Zusammenhalt unter den Schülern, die sich aus den Klassenstufen 6 bis 9 zusammengefunden haben, ist immer wieder spürbar. Aufmunterungen wie „Auf, komm, du packst das schon!“ oder Ermutigungen wie „Mehr Power!“ sind immer zum richtigen Moment da. Und genau das möchte Christian Heneka fördern, denn schließlich lautet das Motto des Projektes „Über Teamfähigkeit und Rapskills zum Erfolg!“. Im Gegensatz zu anderen Talentwettbewerben spielen bei „Das Raptalent“ also nicht nur musikalische Skills eine tragende Rolle, sondern vor allem auch Teamgeist, soziale Fähigkeiten, Engagement und persönliche Weiterentwicklung.
Auftritt bei „Das Fest“
Nach Abschluss des etwa vierstündigen Coachings performten die Schüler live in der Schul-Aula. Zuvor haben sie abgestimmt, wer ihrer Ansicht an diesem Tag der beste Rapper und Teamplayer war. Zum Gewinner kürten alle David, trotzdem konnten am Ende alle fest überzeugt davon sein, etwas Großartiges geleistet zu haben. Die Sieger der Vorentscheide kommen ins Halbfinale und haben die Chance auf das große Finale, das beim Musikfestival „Das Fest“ in Karlsruhe ausgetragen wird. Die Finalisten erwartet außerdem eine professionelle Song- und Videoproduktion sowie Sachpreise (wie zum Beispiel ein iPad und ein Studiomikrofon, um künftig eigenständig Musik produzieren zu können). Mehr Infos auf <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.das-raptalent.de/">www.das-raptalent.de</a>.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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