25 Frauen von acht bis 74 Jahren auf dem Pilgerweg
Frauenpilgertag in Bretten hat Zukunft
Bretten (kn) An einem herrlichen Samstagmorgen war St. Laurentius Ausgangspunkt für den ersten ökumenischen Frauenpilgertag in Bretten. Die Organisatorinnen Christa Franck, Johanna Imhof, Petra Schwägerl, Doris Bandze, Gabriela Reich und Liane Weber hatten Frauen zum gemeinsamen Pilgern in Bretten und Umgebung eingeladen.
Einführung über das Pilgern
Nach einer Einführung über das Pilgern, einer Bildmeditation des Altarbildes durch Johanna Imhof und einem Pilgergebet zogen die Frauen mit dem Lied „Geh mit uns auf unserem Weg“ mit der Jakobsmuschel aus. Über den Rosengarten und das „Wäldle“ führte der Weg zu einer Gabelung mit erstem Impuls passend zum Pilgergebet, das sich mit seinem Aufruf zum Mut und zur Gelassenheit durch alle sieben Stationen ziehen sollte. Gerne wurden bis zur nächsten Station in der evangelischen Kirche in Diedelsheim Beispiele ausgetauscht und vertieft. Die Gelassenheit, die sich in innerem und äußerem Frieden zeigen kann, wurde dort thematisiert und mit einem getanzten Friedenslied verstärkt.
Sehnsucht nach Frieden
Der Sehnsucht nach Frieden und wie er möglich ist, konnten die Frauen weiter in den Erklärungen von Johanna Imhof zu den Glasfenstern und dem Altarbild von Emil Wachter im katholischen Kirchenzentrum St. Stephanus nachspüren. Spätestens dort wuchs die Gruppe auf 25 Frauen an – von acht bis 74 Jahren. Weiter ging es bei strahlender Herbstsonne zum Weckerlesbrünnle, wo auf ausgebreiteten Tüchern das mitgebrachte Essen geteilt wurde. Obwohl sich viele Frauen bis zum Pilgertag nicht kannten, verband sie das gemeinsame Unterwegssein, erkennbar an einer angenehmen und lockeren Atmosphäre. Diese gipfelte in dem Wunsch, beim Abschluss in der Stiftskirche ein Abendmahl zu feiern. Das überraschte, zeigte aber auch den Wunsch nach konfessioneller engerer Verbundenheit.
Auch Schweigen war angesagt
Bis zur nächsten Weggabelung war „Schweigen“ angesagt und jede Frau konnte im eigenen Rhythmus den Gedanken nachspüren – verstärkt durch die Aufgabe, einen symbolischen Gegenstand am Wegrand aufzunehmen. Bei der nächsten Kreuzung durfte dieser vertrauensvoll in der Runde gedeutet werden. Dem Vorschlag, sich auf der letzten Etappe bewusst eine „neue Wegpartnerin“ zu wählen, fand Anklang und zeigte die Offenheit, die auf dem Pilgerweg entstanden war. Die Jakobsmuschel als Zeichen, dass hier keine Wandergruppe, sondern eine Pilgergruppe unterwegs war, wurde von verschiedenen Frauen letztlich bis zum Abschluss nach sechs Stunden in die Stiftskirche getragen.
Freude stand in den Gesichtern
Dort wies Liane Weber auf den in der Brettener Ökumene bereits zurück gelegten Weg hin: „vom Gegeneinander über ein Nebeneinander zum Miteinander“. Sie dankte den Frauen und würdigte den konfessionsverbindenden Pilgertag als ein gelungenes Zeichen dieses Weges. In einem Kreis um den Altar baten die Frauen mit einem Gebärdengebet um den Frieden Gottes. Nach der gemeinsamen Salbung und dem Segen erklang beim Auszug noch einmal das Pilgerlied „Geh mit uns auf unserem Weg“. „Dieser Tag und unsere Gemeinschaft sind ein Geschenk“ waren sich die Pilgerinnen, insbesondere die Organisatorinnen einig. Bei einem ökumenischen Abend der „Frauenzeit“ und „Von Frauen für Frauen“ war die Idee von Christa Franck, einer ehemaligen Religionslehrerin, mit Begeisterung aufgenommen worden. Die Freude über den besonderen Tag stand in den Gesichtern und lässt auf weitere Pilgertage hoffen.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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