G9-Initiative fehlen noch Unterschriften
„Mehr Chancen haben wir nicht“

Leonie Hudetz aus Knittlingen sammelt Unterschriften für "G9 jetzt!". Foto: Archiv/hk
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Knittlingen/Region (hk) Bis Anfang November hat die Elterninitiative "G9 jetzt!" noch Zeit, genügend Unterschriften von mindestens 0,5 Prozent aller Wahlberechtigten in Baden-Württemberg für ihren Volksantrag zur Rückkehr zum flächendeckenden neunjährigen Gymnasium zu sammeln. Dies entspricht etwa 39.000 Personen. Unterschreiben können auch Wahlberechtigte ab 16 Jahren.

Allerdings fehlen noch etwas mehr als 40 Prozent der erforderlichen Unterschriften, teilte die Elterninitiative kürzlich mit. "Leider ließ der Rücklauf an Formblättern seit der Nennung unseres Halbzeitstandes erheblich nach. Vielleicht hatten wir uns auch missverständlich ausgedrückt und das falsche Signal vermittelt, dass wir es locker schaffen könnten. Wir müssen zugeben, uns verschätzt zu haben", erklären die beiden Initiatorinnen Corinna Fellner und Anja Plesch-Krubner auf www.g9-jetzt-bw.de. Derzeit fehlten noch etwa 16.000 Unterschriften von den erforderlichen 39.000, die bis zum 8. November gesammelt, bestätigt und eingereicht werden müssen, berichten sie.

"Es fehlen noch viele gültige Unterschriften"

Am 13. November wollen die Initiatorinnen alle eingegangenen Formblätter dem Landtag übergeben. "Hierfür wird weiter mit vereinten Kräften mobil gemacht. Um in Baden-Württemberg die Premiere feiern zu können, erstmalig einen Volksantrag in den Landtag einzubringen, fehlen jedoch noch viele gültige Unterschriften", teilt die Initiative mit. Kommen bis dahin genügend Unterschriften zusammen, bewirkt das Volksbegehren, dass der Gesetzentwurf der Elterninitiative im Plenum des Landtags beraten werden muss.

Auch Leonie Hudetz aus Knittlingen setzt sich dafür ein, dass das Abitur künftig wieder nach neun Jahren abgelegt werden kann. Sie ist eine der zahlreichen regionalen Ansprechpartner/innen der Initiative. Im Gespräch mit der Brettener Woche/kraichgau.news teilt sie ihre Gedanken zur momentanen Situation.

Wie erklären Sie sich das scheinbar nachlassende Interesse an der Initiative?
Es gibt kaum jemanden, der sagt, er sei gegen G9. Aber die Mühe, das Formular auszudrucken, auszufüllen und abzugeben, machen sich dann doch viel zu wenige.

Wie sind Ihre Bemühungen in den Schulen angekommen?
An den Schulen habe ich sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht – am Edith-Stein-Gymnasium in Bretten zum Beispiel war der Elternbeirat gleich für die Idee zu haben: Bei den Elternabenden im Frühjahr haben wir einen Tisch aufgestellt und die Eltern konnten ganz unkompliziert ein Formular ausfüllen, ohne weiteren Aufwand.
Als ich andere Schulen angeschrieben habe, um das dort zu wiederholen, war die Reaktion der Elternbeiräte leider desinteressiert – was ich selbst nicht nachvollziehen konnte. Auch wenn die eigenen Kinder schon zu groß sind, um davon zu profitieren, läge es ja doch im Aufgabenbereich der Elternbeiratsvorsitzenden, Themen, die für alle Eltern von Interesse sind, weiterzugeben.

Was ist Ihr Appell an jene, die die G9-Initiative grundsätzlich unterstützen?
Die ersten Elternabende nach den Ferien nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, denn mehr Chancen haben wir nicht.
Ich habe gemerkt, dass das, was ich alleine schaffen kann, doch sehr begrenzt ist. Und gerade wenn ich den Fokus auf die ersten Elternabende lege, die noch vor dem Fristende stattfinden, kann ich alleine, vorausgesetzt die Zusammenarbeit klappt, nur wenige Schulen 'abarbeiten', weil ich nicht überall gleichzeitig sein kann. Deshalb möchte ich alle Eltern, die das lesen, ansprechen: Ich brauche die Unterstützung von allen, die sagen: "Ich kann nicht wahnsinnig viel Zeit investieren, aber für meine Schule mache ich das!" Wer dazu bereit ist, das an seiner Schule, vielleicht mit einem weiteren Mitstreiter durchzuziehen, der möge sich bitte so bald wie möglich bei mir per E-Mail an knittlingen1volksantragg9@web.de melden. Ich helfe selbstverständlich mit allem, was nötig ist!

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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