Bundestagsabgeordneter Axel E. Fischer (CDU) informiert sich über Digitalisierung der brettener Schulen
Pferdefuß bleiben Betreuungskosten
Bretten (swiz) Mit dem Digitalpakt des Bundes sollen auch die Schulen in Bretten voll und ganz im digitalen Zeitalter ankommen. In Bretten stehen dabei vor allem die Grundschulen sowie die Pestalozzi-Förderschule im Fokus. Denn an diesen Bildungseinrichtungen gibt es derzeit nur eine schlechte oder gar keine IT-Ausstattung. Aus den Fördertöpfen des Pakts wurden der Stadt Bretten 1,94 Millionen Euro zugewiesen. Das sind umgerechnet 505 Euro pro Schüler. Von diesem Geld müssen 1,49 Millionen Euro für vorgegebene Zwecke, wie den Aufbau der digitalen Vernetzung oder Arbeits- und Endgeräte ausgegeben werden. Dieses Geld ist abrufbar über Anträge bei der L-Bank. Dazu kommt eine pauschale Zuweisung von 455.234 Euro. Um diese Förderung zu erhalten, muss für jede Schule ein zertifizierter Medienentwicklungsplan vorliegen. Das Zertifikat haben bisher die Grundschule in Ruit und die Schillerschule in Bretten erhalten.
1.030 Geräte und Präsentationslösungen für 728.000 Euro
Über den Stand der Digitalisierung an den Brettener Schulen hat sich am Montag auch der CDU-Bundestagsabgeordnete, Axel E. Fischer, einen Überblick verschafft. Mit Oberbürgermeister Martin Wolff, Bürgermeister Michael Nöltner und Kulturamtsleiter Bernhard Feineisen traf er sich zum Vorort-Termin an der Pestalozzi-Schule in Diedelsheim. Dort sind, wie auch schon in den Grundschulen in Ruit und Rinklingen, die notwendigen Gebäudeverkabelungen bereits erledigt. Ebenso erledigt, ist die Anbindung an einen zentralen Server, der in Stuttgart steht. Was fehlt, sind noch die Endgeräte. Die Vergabe zum Kauf dieser 1.030 Geräte und Präsentationslösungen im Wert von rund 728.000 Euro für die Schulen wurde allerdings in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats beschlossen.
Pferdefuß sind die Betreuungskosten
Ein Pferdefuß bleiben jedoch die Kosten für die Betreuung, sprich für den Kundendienst der Geräte. Diese können sich laut Feineisen auf mehrere 100.000 Euro belaufen und sind vom Fördergeld des Bundes nicht abgedeckt. „Das ist ein dicker Brocken, den die einzelnen Kommunen zu tragen haben", so Feineisen. Im Gespräch mit den Politikern zeigte sich die Rektorin der Pestalozzi-Schule, Monika Czolk, hocherfreut über die anstehende „Digitalisierung“ ihrer Schule. „Das ist mit dem Schulträger wirklich sehr gut gelaufen“, so Czolk. Und weiter: „Wir haben die Zeit des Lockdowns während der Corona-Krise genutzt und unseren Medienentwicklungsplan ausgearbeitet.“ Dieser liege nun beim Landesmedienzentrum zur Zertifizierung. Um die Fördergelder muss sich Czolk indes nicht sorgen. „Die Stadt Bretten geht für die Gelder in Vorleistung“, betonte OB Wolff. [einzug]„Für[/einzug] unsere Schüler ist Medienkompetenz sehr wichtig“, erklärte die Sonderschulrektorin. „Wir müssen hier auch viel auffangen, was die Eltern nicht machen.“ Mehr digitale Möglichkeiten würden für sie, vor allem eine bessere Vermittlung der Lerninhalte bedeuten.
Der persönliche Kontakt ist wichtig
Dennoch sei gerade in der Förderschule auch der persönliche Kontakt wichtig, so Czolk. An der Pestalozzi-Schule habe man daher versucht, so viele Kinder als möglich wieder in den Präsenzunterricht und damit auch weg von einem teils ungeregelten und gefährdenden Alltag zu holen. „Und man merkt, diese Kinder brauchen das, die blühen hier bei uns richtig auf.“ Darum könne auch die ausgefeilteste Digitaltechnik den persönlichen Kontakt niemals ersetzen, ist sich Czolk sicher. Zustimmung kommt dabei von CDU-Mann Fischer. „Wenn es irgendwie geht, dann muss der Mindestabstand an den Schulen und auch am Arbeitsplatz wieder weg. Natürlich immer vor dem Hintergrund des verantwortungsvollen Gesundheitsschutzes.“ Zudem ist Fischer sicher: Durch Corona habe man im Hinblick auf die Schulen „mindestens ein Jahr verloren“. Das bestätigt die Pestalozzi-Rektorin und ergänzt: „Ich mache mir große Sorgen“.
Lobende Worte für das Kollegium
Lobende Worte findet sie indes für ihr Kollegium. Dieses ist durch die Einschränkungen der Corona-Krise gerade stark dezimiert. Sieben von 15 Lehrern seien aufgrund der Einstufung als Risikogruppe derzeit nicht verfügbar, sagte Czolk. „Das bedeutet, dass die Lehrer, die da sind, sehr viel leisten müssen, um alles aufzufangen.“ „Ein Teil trägt momentan die ganze Last“, bestätigt auch Fischer.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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