TSV Dürrenbüchig bekommt einen neuen Sportplatz
Eine Dürrenbüchiger Fußballgeschichte

Die ersten aktiven Fußballspieler des TSV Dürrenbüchig.
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  • Die ersten aktiven Fußballspieler des TSV Dürrenbüchig.
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Bretten-Dürrenbüchig (Wolfgang Six) Der TSV Dürrenbüchig wurde im Jahr 1912 gegründet. Die sportlichen Aktivitäten beschränkten sich damals auf Turnen, Leichtathletik, Handball und Faustball. Neben den den Gaststätten des Ortes war der Verein aber das wichtigste Kommunikationszentrum der 241 Einwohner zählenden Gemeinde. Die beiden Weltkriege veränderten dann vieles im Ort, doch der TSV hatte weiterhin seinen festen Platz in der Bevölkerung.

Spielbetrieb ab 1958

Mitte der 1950er Jahre kam die Familie Mendel aus der Slowakei in ihre neue Heimat. Ihre fünf Söhne wollten auch hier dem Fußballsport nachgehen und schlossen sich dem TSV an. Nach vielem Klinkenputzen hatte man dann auch endlich eine Mannschaft zusammen, und mit Karl Barth fand man auch einen Trainer.  Josef Mendel, Eugen Mendel, Albert Mendel, Alois Mendel, Johann Mendel, Werner Weber, Hans Bernhardt, Karl Geissert, Ottmar Fabry, Robert Walz, Franz Wagner und Walter Walz waren die ersten Aktiven des TSV-Fußballsports. So begann 1958 auf dem Holperplatz der reguläre Spielbetrieb. Jedes Spiel wurde zwar hoch verloren und die Zuschauer bekamen die eine oder andere Boxeinlage gratis dazu, doch die Kameradschaft stimmte. Zudem wurde eine Holzbaracke aufgestellt, die als Vereinsheim („Hexenhäusle“ im Volksmund genannt) diente. Dort wurde nach jedem Spiel gefeiert und gesungen, oft bis zum frühen Morgen.

Pause zwischen 1966 und 1976 

Doch die Spieler wurden älter und es fehlte am Nachwuchs. So kam es, dass die Mannschaft 1966 vom Spielbetrieb abgemeldet werden musste. Im Ort merkte man aber schnell, dass etwas fehlte. Doch Fußballer sind zäh. So wurde ab der Saison 1976/77 der Spielbetrieb mit einer fast neuen, stark verjüngten Mannschaft wieder aufgenommen. Es lief auch wieder gut an, doch stärkere Spieler hörten auf und mussten durch Schwächere ersetzt werden. Die Mannschaft dümpelte daher mit mäßigen Leistungen in der Kreisklasse B vor sich hin. 

Erfolgreiche Jahre

Der Aufschwung kam 1983 mit Angelo Michelizzi, den Mutos, Rolf Steinhilper, Martin Barth und ein paar anderen starken Spielern, die Schwung in die Mannschaft brachten. Man spielte auf einmal vorne mit. Die erfolgreichste Zeit mit der bisher wohl besten Dürrenbüchiger Elf um die Torschützenkönige Oliver Müller, Mathias Fröhlich und den Denfensivspielern Markus Tretter und Carsten Messerschmidt sowie Thomas und Michael Barth wurde 2002 mit dem Gewinn des Stadtpokals gekrönt. Im Jahr darauf stieg die Mannschaft um Trainer Angelo Michelizzi in die A-Klasse auf, doch in der folgenden Spielzeit leider gleich wieder ab.

Damenmannschaft aus Babypause zurück

Oliver und Christiane Müller begannen 1997 zudem mit dem Aufbau einer Jugendfußball-Abteilung. Man hatte nach kurzer Zeit eine F-, eine E- und eine D-Jugend im Spielbetrieb. Mangels Nachwuchs wurde die Jugendarbeit aber  wieder eingestellt. Christiane Müller (Geborene Six) baute eine Damenmannschaft auf, die 2004 den Spielbetrieb aufnahm und schon nach ein paar Spielzeiten Landesligameister auf dem Kleinfeld wurde. In der Spielzeit 2018/19 musste die Damenmannschaft wegen der Babypause einiger Spielerinnen pausieren. Doch aktuell geht es weiter.

3,15 Meter Höhenunterschied

Und das alles auf einem Platz mit einer Höhendifferenz von 3,15 Metern vom höchsten zum tiefsten Punkt das Platzes. So sprachen die Gäste schon vom „Dürrenbüchiger Acker“. Es ist also nicht verwunderlich, dass der Wunsch nach einer neuen Anlage seit über 30 Jahren besteht. Nun wird er endlich wahr. Beim SWR4-Sommererlebnis versprach der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff,  dass es Zeit für einen neuen Sportplatz sei und sagte seine Unterstützung zu. Er hielt Wort.

Abschied vom alten und Spatenstich für den neuen Platz

Am Freitag, 3. Mai, um 14 Uhr findet unter der Leitung der TSV-Verantwortlichen nun der Spatenstich zum Ausbau des Platzes mit Bürgermeister Michael Nöltner, dem Dürrenbüchiger Ortschaftsrat, dem TSV-Förderverein sowie den Kindern des Kindergartens Schatzinsel statt. Das Motto für diese Aktion könnte heißen: „Sinnvolle Investition für die Jugend und den Sport in Dürrenbüchig“. Denn es entsteht ein Platz, der allen Erfordernissen modernen Fußballsports gerecht werden soll. Wenn der Zeitplan funktioniert, kann der normale Spielbetrieb in der Rückrunde 2020 wieder in Dürrenbüchig stattfinden. Wer sich vom „Alten Platz“ verabschieden will, ist zur 1. Mai-Fete des Fördervereins beim Clubhaus eingeladen. Der besondere Dank des TSV gilt nach eigenem Bekunden dem Organisations- und Planungsteam aus Roland Heck, Wolfgang Gerweck, Frank Kremser, Vanessa Heck, Sascha Haag sowie Alexander Kammerer.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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