Bretten: Neuer Kinderarzt für Gemeinschaftspraxis

Husten, laufende Nasen, Fieber: Die Grippewelle rollt derzeit auch über die Region hinweg. Das bekam in der vergangenen Woche auch die Gemeinschaftspraxis für Kinder- und Jugendmedizin von Dr. Roland Knecht in Bretten zu spüren. Ein neuer Kinderarzt soll nun Entlastung bringen.

Bretten (hk) Husten, laufende Nasen, Fieber: Die Grippewelle rollt derzeit auch über die Region hinweg. Das bekam in der vergangenen Woche auch die Gemeinschaftspraxis für Kinder- und Jugendmedizin von Dr. Roland Knecht in Bretten zu spüren. Ein überfülltes Wartezimmer ist dort im Normalfall eigentlich eher die Ausnahme. Gerade am vergangenen Donnerstag ist es aber zu einer solchen Ausnahmesituation gekommen, wie Knecht auf Anfrage der Brettener Woche bestätigt.

Erheblicher Druck durch Unterbesetzung

„Es war extrem viel los. Dazu kommt, dass unsere Praxis eine reine Bestellpraxis (Anm. d. Red.: In einer Bestellpraxis werden die Patienten nach Termin zur Behandlung bestellt) ist. Unsere Patienten sind es also gar nicht gewohnt, dass der Warteraum so überlaufen ist." Über 100 Patienten hätten dabei am vergangenen Donnerstag zwischen acht und 18 Uhr die Praxis aufgesucht. Als Ursache nennt Knecht zum einen die aktuelle Grippewelle, die er in dieser Form „seit Jahren nicht mehr gesehen“ habe. Zu einem erheblichen Druck führe aber auch die aktuelle Unterbesetzung der Praxis: „In dieser Woche war ich alleine da“, so Knecht. Sein Kollege, Dr. Matthias Gelb, sei aus beruflichen Gründen kurzfristig abwesend. Trotz des aktuellen Andrangs bemühe man sich, die Wartezeit auf unter eine Stunde zu begrenzen – meistens kämen die Patienten schon nach einer halben Stunde an die Reihe. Abgewiesen werde natürlich auch niemand: „Im Gegensatz zu anderen Praxen werden bei uns keine Patienten abgelehnt.“

Unterstützung durch dritten Kollegen

Regelmäßig überfüllte Kinderarztpraxen seien im Moment in der gesamten Region zu finden. In einem Rundschreiben der Kassenärztlichen Versorgung (KV) an Kinderarztpraxen wurden die Ärzte sogar ausdrücklich darum gebeten, „man möge doch mehr Patienten aufnehmen“, sagt Knecht und verkündet gleich noch eine gute Nachricht für alle Erkrankten: Um dem Ansturm von Patienten Herr zu werden, werde die Praxis ab dieser Woche halbtags von einem dritten Kollegen unterstützt. Dr. med. Johannes Pfeil, Facharzt und Kinder- und Jugendrheumatologe, werde als Weiterbildungsassistent, voraussichtlich ein Jahr lang, in der Gemeinschaftspraxis tätig.  Die Menge an Patienten führt Knecht im Übrigen auch noch auf einen anderen Umstand zurück. "Ich glaube, dass Eltern heutzutage nicht mehr die gleichen Erfahrungswerte haben wie früher.“ Dies führe zu einer Unsicherheit der Eltern, wenn es um Erkrankungen bei ihren Kindern geht. Dies mache sich zum Beispiel im Notdienst bemerkbar: Bei über 50 Prozent der Patienten handele es sich um keine echten Notfälle.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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