Natürliche Darm-Divertikel Therapie
Darmbeschwerden nicht auf die leichte Schulter nehmen
Wenn sich Verdauungsstörungen, Blähungen und linksseitige Bauchschmerzen häufen, wenn sich heftige, auch länger anhaltende Schmerzattacken mit beschwerdefreien Phasen abwechseln, kann die Ursache eine Divertikelkrankheit sein. Wir sprachen über die kleinen Ausbeulungen im Dickdarm und über eine natürliche Therapiemöglichkeit mittels eines wissenschaftlich geprüften probiotischen Bakteriums mit Prof. Dr. Dr. Manfred Gross, Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Gastroenterologie des Klinikums München Süd.
Herr Professor, wer Probleme mit dem Darm hat, spricht meist nicht gerne darüber. Sie finden das riskant, oder?
Prof. Gross: Ja, denn dadurch verschlimmert sich ein Krankheitsbild oft erst. Dabei müssen Darmbeschwerden nicht immer eine schlimme Ursache haben. Gerade im Alter sind Divertikel im Dickdarm sehr häufig und können unter Umständen Beschwerden auslösen. Jeder Dritte über 60 Jahre und sogar zwei von drei Menschen über 70 entwickeln im Alter diese zunächst harmlosen Darmausstülpungen.
Ein sehr hoher Wert. Zunächst harmlos, sagen Sie?
Prof. Gross: Das stimmt. Meistens verursachen Darm-Divertikel keine oder nur wenig Beschwerden, manchmal jedoch kann es zu, vielfach sogar immer wiederkehrenden, Schmerzen im linken Unterbauch, Blähungen und Verstopfungen oder auch Durchfällen kommen. Bei 20 Prozent dieser behandlungsbedürftigen Betroffenen entsteht sogar eine schmerzhafte Entzündung der Divertikel, eine Divertikulitis. Typisch ist ein schubweises Aufflammen der Entzündung nach teilweise monatelanger Beschwerdefreiheit.
Was sind Divertikel denn genau?
Prof. Gross:Das sind unterschiedlich große, ballonartige Ausstülpungen der Darmwand. Ihre Entstehung hängt meist mit einer altersbedingten oder genetischen Muskel- und Bindegewebsschwäche sowie mit einem zu hohen Darm-Innendruck zusammen. Typische Ursache: Vor allem länger anhaltende Verstopfungen oder harter Stuhl. In über 90 Prozent der Fälle häufen sich Divertikel in der linken unteren Bauchseite. Dort liegt ein als Sigma bezeichneter Abschnitt des Dickdarms. Aufgrund seiner S-Form herrscht hier der höchste Druck auf die Darmwand. Mit der Zeit kann die Darmwand dem dauerhaft erhöhten Innendruck nicht mehr standhalten und bildet kleine Aussackungen.
Kein Wunder, dass Schmerzen meist linksseitig in der Sigma-Region beginnen. Gibt es Risikofaktoren für die Entwicklung von Divertikeln?
Prof. Gross: Als risikofördernd gelten Übergewicht, Bewegungsmangel, zu wenig Flüssigkeit, ballaststoffarme Kost, Rauchen und häufiger Konsum von rotem Fleisch, aber auch die Dauereinnahme bestimmter Medikamente. Wichtig ist zu wissen, dass wir Beschwerden mit Divertikeln in verschiedene Typen unterscheiden: Beim Typ 0 sind zwar schon Divertikel vorhanden, die Betroffenen fühlen sich jedoch noch beschwerdefrei. Die Divertikel werden dann meist nur zufällig, oft im Rahmen einer Krebsvorsorge-Darmspiegelung entdeckt. Als ‚Divertikelkrankheit‘ werden erst die anderen Typen bezeichnet.
Was gibt es noch für Typen?
Prof. Gross: Typ 1 steht für eine akute, Entzündung der Divertikel, ohne Komplikationen, während bei Typ 2 Komplikationen auftreten. Typ 3 beschreibt die chronische Form der Divertikelkrankheit, die sich meist ohne für den Arzt sichtbare Entzündungen, aber in reizdarm-ähnlichen Beschwerden, mit Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall, äußert. Ausgelöst wird das unter anderem. durch eine Störung in der Darmbakterien-Zusammensetzung, mit einer vermehrten Ansiedlung von Krankheitserregern und unterschwelligen Entzündungen der Darmwand.
Beim chronischen Divertikel-Typ bewährt sich ein spezifisches Darmtherapeutikum mit dem speziell dafür ausgewählten Bakterienstamm Lactobacillus casei DG (in Innovall SUD, rezeptfrei, Apotheke). Was sind dessen Vorteile?
Prof. Gross: Nun, dieses natürliche Darmbakterium sorgt u.a. für eine Normalisierung der Stuhlkonsistenz (was den Druck auf die Darmstrukturen verringert), reguliert das Gleichgewicht der Darmflora durch die Förderung gesundheitsfördernder Bakterien und begrenzt gleichzeitig das Wachstum schädlicher Keime.
Also vorbeugen statt später mühsam therapieren?
Prof. Gross: Genau! Denn jeder Entzündungsschub erhöht das Risiko einer immer wieder auftretenden Divertikulitis und kann zu weiteren Komplikationen und sogar zu einem Krankenhausaufenthalt führen. Um dies zu vermeiden und einen widerstandsfähigen Darm zu erhalten, ist es ratsam, Lactobacillus casei DG schon bei leichten Divertikel-bedingten Darmbeschwerden oder nach einer überstandenen Divertikulitis sozusagen vorbeugend einzusetzen. So wird die beschwerdefreie Zeit verlängert und die Wahrscheinlichkeit für eine schmerzhafte Divertikulitis laut Studien um bis zu 85 Prozent reduziert.
Autor:Kraichgau News Ratgeber aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.