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Geistig fit durch gutes Hören

Foto: BillionPhotos/fotolia.com/akz-o

Hörsysteme sorgen für den Erhalt der geistigen Fähigkeiten

(akz-o) „Möglichst lange im Kopf klar bleiben“, „mitten im Leben stehen“, „den Anschluss an die jüngere Generation nicht verlieren“ – das alles sind Wünsche, die Menschen der sogenannten „Silver Ager“-Generation haben. Das Thema Demenz und die Angst davor, vergesslich zu werden, kennen viele der „Babyboomer“ von ihren Eltern. Allmählich spielt dies auch in ihrem eigenen Umfeld eine Rolle. Bislang stehen keine Medikamente zur Verfügung, die die geistige Leistungsfähigkeit lebenslang erhalten können.

Neueste Studie

Die französische Forscherin Hélène Amieva von der Universität Bordeaux hat in ihrer Langzeitstudie herausgefunden, dass sich gutes Hören positiv auf den Erhalt geistiger Fähigkeiten auswirkt und dies auch der Fall ist, wenn ein Ausgleich des Hörverlusts durch Hörsysteme stattfindet. Eine unversorgte Schwerhörigkeit sorgt für einen schnelleren Abbau (etwa 35 bis 40 Prozent im Vergleich zu Normalhörenden) der geistigen Fähigkeiten.
Amieva hat dafür über 25 Jahre verschiedene Umwelt-, Verhaltens- und soziale Rahmenbedingungen, die zu Demenz führen können, untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass Menschen mit Hörminderungen schlechtere Untersuchungswerte hatten als solche, die gut hören. Es spielte übrigens keine Rolle, ob das Gehör noch intakt war oder ob der Hörverlust mit einem Hörsystem ausgeglichen wurde. Ganz konkret heißt das: Hörsysteme sorgen dafür, dass Menschen am sozialen Leben teilhaben, die Umwelt bewusst wahrnehmen und sich der Abbau der geistigen Fähigkeiten genauso verhält wie bei Normalhörenden. Bei Menschen mit einem unversorgten Hörverlust erfolgt der Abbau der „Gehirnfitness“ um bis zu 40 Prozent schneller als bei der Vergleichsgruppe ohne Hörverlust bzw. als bei denjenigen mit Hörsystemen.

Je früher, desto besser

Je früher eine Hörsystemversorgung begonnen wird, desto schneller und angenehmer gewöhnt sich der Träger daran. Martin Blecker, Präsident der Europäischen Union der Hörgeräteakustiker e. V., dazu: „Wenn eine Demenzdiagnostik durchgeführt wird, muss auch immer der Hörsinn mit bedacht werden. Idealerweise sollten alle Menschen generell ihren Hörstatus kennen. Ab 55 Jahren wird empfohlen, einmal im Jahr einen Hörtest beim Hörakustiker zu machen und die persönlichen Hörleistungen mit geeigneten Hörtests überprüfen zu lassen.“
Gutes Hören sorgt dafür, dass Menschen kommunizieren, ihr Umfeld wahrnehmen und ihre geistigen Fähigkeiten erhalten.

Autor:

Kraichgau News Ratgeber aus Bretten

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