Rasen, stolpern, flimmern - Lesertelefon zum Weltherztag
Rasen, stolpern, flimmern: Was tun, wenn das Herz aus dem Takt gerät? Lesertelefon am Weltherztag 2016 mit Experten der Deutschen Herzstiftung, Donnerstag, 29. September von 16 bis 20 Uhr unter der kostenfreien Rufnummer 0800 – 0 90 92 90.
60 bis 90 mal pro Minute schlägt das Herz eines gesunden Menschen im Ruhezustand – das macht gut 100.000 Herzschläge pro Tag. Doch es schlägt nicht immer gleich schnell. Körperliche Anstrengung beschleunigt den Herzschlag, im Schlaf verlangsamt er sich. Eine ansteigende oder sinkende Pulsfrequenz ist also völlig normal. Doch bei vielen Menschen springt die Herzfrequenz schlagartig auf sehr hohe oder sehr niedrige Werte um. Sie leiden unter so genannten Herzrhythmusstörungen oder Arrhythmien. Mit 1,8 Millionen gibt die Deutsche Herzstiftung die Zahl der Betroffenen allein beim Vorhofflimmern an, der häufigsten Form der Herzrhythmusstörung. Werden Arrythmien nicht behandelt, können die Folgen gravierend sein: Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzinsuffizienz oder Embolien zählen zu den schwerwiegenden Komplikationen bei Herzrhythmusstörungen. Doch wie macht sich eine Arrhythmie bemerkbar? Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen? Wie werden Herzrhythmusstörungen behandelt? Wo erhalte ich als Herzpatient individuelle Beratung und Unterstützung? Antworten gibt es bei den Experten am Lesertelefon anlässlich des diesjährigen Weltherztags.
Zu schnell, zu langsam, zu unregelmäßig
Damit das Herz im Takt schlägt, muss die Herzmuskulatur Impulse empfangen, wann sie sich zusammenziehen oder entspannen soll. Nur so ist sichergestellt, dass unser Herz Blut mit dem notwendigen Druck durch die Blutgefäße pumpt. Ist die Entstehung oder Weiterleitung dieser Impulse gestört, kommt es zu Herzrhythmusstörungen. Das Herz kann zu schnell, zu langsam oder unkoordiniert und unregelmäßig schlagen. Eine zu hohe Herzfrequenz nennen Mediziner Tachykardie, eine zu niedrige wird als Bradykardie bezeichnet. Die Symptome einer Arrythmie können sehr unterschiedlich sein. Sie reichen von Brustschmerzen oder einem Engegefühl über Schwindel, Ohnmacht und Bewusstlosigkeit bis hin zu Krampfanfällen oder Schock. Doch nicht alle Herzrhythmusstörungen rufen derart starke Symptome hervor. Oft sind Stress, Nervosität, Aufregung und Angst im Spiel oder Kaffee, Cola oder Alkohol beschleunigen den Puls. Auch wer Sport treibt, hat häufig schon einmal das Auftreten von Extraschlägen erlebt. Diese Formen von Herzrhythmusstörungen sind in der Regel harmlos und verschwinden von selbst wieder.
Viele mögliche Ursachen
Ebenso vielfältig wie die Symptome sind die Ursachen, die zu einer Herzrhythmusstörung führen können. Manche Arrythmien weisen auf ernsthafte Erkrankungen hin, zum Beispiel eine Koronare Herzkrankheit (KHK), einen Herzinfarkt oder eine Herzmuskelentzündung. Andere haben ihre Ursachen an anderer Stelle, etwa einer Schilddrüsenüber- oder –unterfunktion, einer Störung der Elektrolytversorgung wie einem Mangel an Kalium oder sie sind hormonell bedingt. Auch Medikamente, zum Beispiel gegen Depressionen oder Asthma, können Herzrhythmusstörungen auslösen. Wie gefährlich eine Herzrhythmusstörung ist, hängt davon ab, welchen Teil des Herzens sie betrifft. Hat sie ihren Ursprung in den Herzvorhöfen, ist sie weniger gefährlich und meist gut behandelbar. Betrifft die Arrhythmie die Herzkammern, kann sie jedoch schnell lebensbedrohlich werden. So gilt das Kammerflimmern als gefährlichste aller Herzrhythmusstörungen. Das unkoordinierte Zusammenziehen der Herzkammern mit über 350 Schlägen pro Minute führt binnen Sekunden zur Bewusstlosigkeit und zu einem Verlust der Pumpleistung des Herzens. Das Überleben des Patienten hängt dann von einer schnellstmöglichen Behandlung ab. Kammerflimmern ist in den meisten Fällen eine Komplikation nach einem Herzinfarkt.
Handeln und behandeln lassen
Angesichts der unterschiedlichen Symptome, Ursachen und Risiken liegt es auf der Hand, dass bei einem Verdacht auf eine Herzrhythmusstörung ärztliche Hilfe dringend erforderlich ist. Erst die Diagnose verschafft Klarheit, ob eine behandlungsbedürftige Arrythmie vorliegt und welche die therapeutischen Möglichkeiten sind. Die medizinische Versorgung von Patienten mit Herzrhythmusstörungen hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten große Fortschritte gemacht. Medikamente, Herzschrittmacher und operative Verfahren ermöglichen es, dass Menschen mit einer Arrythmie gut und lange leben können. Neben der gezielten Therapie durch den Facharzt können die Betroffenen selbst einen entscheidenden Beitrag dazu leisten: Eine herzgesunde Lebensweise, regelmäßige Vorsorge- und Kontrolluntersuchungen und die Einhaltung der Therapievorgaben wirken sich positiv auf die Prognose und Lebensqualität aus. Dabei helfen zunehmend auch Herz-Kreislauf-Programme via Internet, beispielsweise von der Deutschen Herzstiftung oder der Europäischen Stiftung für Gesundheit. Nicht zuletzt unterstützen auch Gesundheitsberater bei Krankenversicherungen Betroffene individuell mit Ratschlägen rund um die Erkrankung.
Kostenloser Expertenrat zur Herzgesundheit
Woran erkenne ich, ob ich eine Herzrhythmusstörung habe? Sollte ich mit meinen Beschwerden einen Arzt aufsuchen? Wie vermeide ich Folgeerkrankungen von Herzrhythmusstörungen? Wie beuge ich vor? Wo finden Patienten mit Herzerkrankungen Unterstützung und Rat? Wie finde ich den für mich richtigen Arzt?
Am Weltherztag 2016 informieren Experten zu allen Fragen rund um das Thema Herzrhythmusstörungen am Lesertelefon:
• Prof. Dr. med. Marc Horlitz; Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie und Rhythmologie am Krankenhaus Porz am Rhein
• Univ.-Prof. Dr. med. Daniel Steven; Leiter der Abteilung für Elektrophysiologie, Herzzentrum der Universität zu Köln
• Dr. med. Karin Burk; Niedergelassene Fachärztin für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin, Beratende Spezialistin im Gesundheitsmanagement der AXA
• Thomas Kosch; Experte für Gesundheitsleistungen, Strategisches Leistungsmanagement AXA
Rufen Sie an! Am Donnerstag, den 29. September 2016 von 16 bis 20 Uhr.
Der Anruf unter 0800 – 0 90 92 90 ist aus allen Netzen gebührenfrei
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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