Wenn die Verdauung Probleme macht
Schon eine Kapsel täglich kann bei Reizdarm helfen
Region (kn) Manche Erkrankungen verkleiden sich. Ein typisches Beispiel ist das sogenannte Reizdarmsyndrom (RDS) mit Beschwerden wie Blähbauch, Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen oder Verstopfung. Wir sprachen mit Oliver Brechler, Ernährungsmediziner sowie Facharzt f. Allgemeinmedizin aus Uetze über die einzelnen Symptome, warum sie oft zusammen betrachtet werden müssen und wie ein von der Welt Gastroenterologen Organisation (WGO) offiziell empfohlener Bakterienstamm (im RDS-Therapeutikum Alflorex enthalten) eine deutliche Besserung herbeiführen kann.
Herr Brechler, wie unterscheidet sich ein Reizdarmsyndrom von einer einfachen Durchfallerkrankung oder einer Magenverstimmung?
O. Brechler: Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist das gehäufte Auftreten. Wer über einen längeren Zeitraum immer wieder gleiche oder ähnliche Beschwerden mit dem Magen-Darm-Trakt hat, der sollte an ein Reizdarmsyndrom denken. Dieses sogenannte RDS ist sogar recht häufig. Insgesamt dürften sich etwa 15% der in Deutschland lebenden Erwachsenen damit herumplagen.
Gibt es besonders betroffene Bevölkerungsgruppen?
O. Brechler: Ein Großteil der Patienten ist zwischen 20 und 55 Jahre alt, zwei von drei Patienten sind Frauen, besonders Berufstätige sind häufig betroffen. Aber generell kann es jeden treffen.
Warum wird RDS im Alltag zu einem so großen Problem?
O. Brechler: Weil die ganzen Symptome dazu führen, dass irgendwann sogar Essen keinen Spaß mehr macht, Kino- oder Theaterbesuche sind kaum noch möglich und letztlich traut man sich fast nicht mehr, aus dem Haus zu gehen. Sehen sie, bei einem richtigen Reizdarmsyndrom treten ganz spontan üble Blähungen auf, Hungerattacken wechseln sich ab mit drückendem Völlegefühl, Verstopfungen gehen fast nahtlos in Durchfall über. Da wundert es nicht, wenn RDS-Betroffene fast verzweifeln. In der Tat greift RDS mit seinen Symptomen nicht nur tief in den Alltag, sondern sogar in intimste Bereiche des Lebens ein.
Gehen die Erkrankten denn nicht zum Arzt?
O. Brechler: Doch! Häufig erleben die Betroffenen sogar eine wahre Arzt-Odyssee: Magenspiegelungen werden ergänzt durch Untersuchungen von Rektum und Dickdarm, Ultraschall steht genauso auf dem Diagnoseprogramm wie Gewebsproben. Vielfach wird zusätzlich auf sogenannte Nahrungsmittelunverträglichkeiten getestet. Die Patienten sollen dann dies nicht essen, jenes vermeiden, zum Schluss müsste eine Ernährung ausschließlich aus hochpreisigen, speziellen Nahrungsmitteln aus dem Reformhaus bestehen.
Ist eine solche Einschränkung berechtigt?
O. Brechler: Nun ja, die Ernährung spielt schon eine Rolle beim Reizdarmsyndrom. Aber vielfach stellen wir eine gestörte Darmflora fest, einen Mangel oder ein Ungleichgewicht an Darmbakterien. Unseren Darm besiedelt eine ganz spezielle, fein aufeinander abgestimmte Vielzahl von Mikroorganismen. Wird dieses genau eingestellte Gleichgewicht gestört, entsteht eine Dysbiose und mit ihr häufig jene Symptome, die wir unter RDS zusammenfassen. Und besonders häufig tritt ein Mangel an Bifidobakterien auf.
Lassen sich diese Bakterien nicht einfach zuführen?
O. Brechler: Doch, das ist schon möglich. Wir wissen inzwischen, wie sehr vor allem das seit 15 Jahren auf seine Wirksamkeit hin untersuchte Bifidobacterium infantis 35624 die Beschwerden lindern kann. Dieser Bakterienstamm zeigt in Studien so gute Ergebnisse, dass er von der Welt Gastroenterologen Organisation (WGO) offiziell als das Probiotikum mit der derzeit am besten belegten Wirksamkeit beim Reizdarm empfohlen wird. So wurde unter anderem seine Wirksamkeit in Bezug auf Bauchschmerzen und Blähungen nachgewiesen.
Inzwischen wurde ja das einzige in Deutschland erhältliche Präparat mit diesem effektiv gegen alle RDS-Symptome einsetzbaren Bakterienstamm (Alflorex, Kapseln, rezeptfrei in Apotheken) auch hier einem großen Produkttest unterworfen. Wie sahen die Ergebnisse aus?
O. Brechler: Mit einem Wort: Ausgezeichnet! Bei 85% der Testerinnen verbesserte sich das Wohlbefinden ihres Darms durch die regelmäßige Einnahme, 82% der Testerinnen würden die Therapie weiterempfehlen. Was sich in der alltäglichen Anwendung besonders positiv auswirkt: Es genügt nur eine Kapsel täglich, unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen, um eine ausgleichende Wirkung auf die Darmflora erzielen zu können.
Wie lange braucht es bis zu einer spürbaren Besserung?
O. Brechler: In der Regel bessern sich die Symptome spätestens nach vier Wochen. Somit ist dieses Darmbakterium eine sehr gute Möglichkeit für RDS-Patienten, ihr Leben endlich wieder im Einklang mit dem eigenen Darm zu genießen.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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