Stefan Oehler stammt aus Bretten. Als Architekt, Stadtplaner und Energieberater blickt er in die Zukunft, Klima-neutrale Gebäude, nachhaltige Projekte und Dekarbonisierung. Als Ausgleich richtet er seinen Blick in der Freizeit in die Vergangenheit, um die Geschichte von Bretten zu erforschen. Die Schnittmenge zu seinem Beruf ist der Städtebau, die überlieferten Spuren in der Stadt. Diese spannende Spurensuche müsste dringend mit Schaufel und Spaten vertieft werden. Seine erste Veröffentlichung zur Stadtgeschichte beginnt in der Steinzeit, als die Menschen im Brettener Tal sesshaft wurden (VSRG Jahrbuch Brettener Spuren). Aktuell schreibt er an der Nachkriegs-Geschichte von Bretten (Die Brettener Wunderjahre). Die Geschichte über den Bauernkrieg 1525 steht in Zusammenhang mit der Belagerung Brettens durch die Württemberger 1504, veröffentlicht unter dem Titel „1504 vor Bretten“. Über beide Ereignisse hat der damalige Schultheiß Georg Schwartzerdt Chroniken geschrieben. Dadurch sind diese Episoden besonders gut dokumentiert. Als Ingenieur hat Stefan Oehler eine eher pragmatische, technische Sichtweise auf die Dinge. Nichts hat der Mensch einfach so gemacht, immer gibt es handfeste Erklärungen. Er versucht sich gerade bei den alltäglichen Dingen in die Menschen hinein zu versetzen und ist überzeugt, dass die Menschen zu allen Zeiten (mindestens) so intelligent waren wie wir heute. Sie haben aus ihren Zwängen und Umständen heraus gehandelt. Möglichst detailliert versucht er Ereignisse zu rekonstruieren, so dass man sich in die Zeit hineinversetzen kann und versteht, warum die Dinge genau so passiert sind wie sie passiert sind.