Unwetter in Oberderdingen hinterlässt Spuren

Knapp 50 Liter pro Quadratmeter Niederschlag und Windgeschwindigkeiten um die 23 Stundenkiloemeter sind die Bilanz einer Gewitterfront, die in der Nacht zum Freitag, 1. Juni, über den Kraichgau hinweg zog.

Oberderdingen (tp) Knapp 50 Liter pro Quadratmeter Niederschlag und Windgeschwindigkeiten um die 23 Stundenkilometer sind die Bilanz einer Gewitterfront, die in der Nacht zum Freitag, 1. Juni, über den Kraichgau hinweg zog. Dabei hatte das Unwetter auch in Oberderdingen seine Spuren gezogen. Zahlreiche Keller standen unter Wasser und einige Straßen glichen eher einem Bachlauf als einer Fahrbahn. Bereits um 0.49 Uhr wurde die Nachtalarmgruppe der Feuerwehrabteilung Oberderdingen mit dem Alarmstichwort „Technische Hilfeleistung - Keller unter Wasser“ von der Integrierten Leitstelle Karlsruhe alarmiert.

Gemeindevollalarm für alle drei Feuerwehrabteilungen

Aufgrund zahlreicher weiterer Schadensmeldungen in kurzen Abständen wurde daraufhin um 1:06 Uhr für alle drei Feuerwehrabteilungen Gemeindevollalarm ausgelöst. Im Oberderdinger Feuerwehrhaus wurde in Folge das Führungshaus durch die Führungsgruppe besetzt, die örtlichen Infrastrukturen aufgebaut und die Einsatzbereitschaft zur Koordination der Einsätze hergestellt. Parallel wurden von der Feuerwehr zwei Erkundungsfahrzeuge an die zahlreichen eingelaufenen Einsatzstellen entsandt, um eine erste Lagefeststellung und Priorisierung der Einsätze durchzuführen.

Keller standen bis zu 50 Zentimeter unter Wasser

Dabei zeigte sich schnell, dass sich das Unwetter mit seiner Stärke wohl rein auf den Ortsteil Oberderdingen beschränkt hatte. Zahlreiche Keller in Oberderdingen standen zum Teil sogar bis zu 50 Zentimeter unter Wasser und viele Straßen, vor allem im Ortskern, waren überflutet. Darüber hinaus wurden zu diesem Zeitpunkt auch alle Pegelstände auf Oberderdinger Gemarkung kontrolliert, welche aber als unkritisch eingestuft werden konnten, da der Regen bereits nach kurzer Zeit deutlich nachgelassen hatte. In den Ortsteilen Flehingen und Großvillars waren bis dato keine Schadensmeldungen eingegangen. Gegen 3 Uhr in der Früh konnte somit die Einsatzbereitschaft der Abteilungen Flehingen und Großvillars aufgelöst werden.

Rund 75 Feuerwehrangehörige waren im Einsatz

Insgesamt wurden im weiteren Verlauf des Einsatzes im Ortsteil Oberderdingen 19 Einsätze, davon jedoch zehn ohne Tätigkeit der Feuerwehr, abgearbeitet. In den meisten Fällen beschränkte sich die Tätigkeit der Feuerwehr auf das Leerpumpen und Absaugen von Wasser aus den Kellern. Hierbei kamen zahlreiche Wassersauger, Tauchpumpen und Wasserschieber zum Einsatz. Die Einsatzstellen verteilen sich dabei auf den kompletten Ortsbereich Oberderdingen: Am Stadion, Bachstraße, Burgunderweg, Brettenerstraße, Bremichstraße, Dr.-Friedrich-Schmitt-Straße, Hagenfeldstraße, Hauptstraße, Mörikestraße, Mozartstraße, Obere Gasse, Sternenfelser Straße.

Im Einsatz beziehungswiese in Bereitstellung waren rund 75 Feuerwehrangehörige aus allen drei Feuerwehrabteilungen. Die Feuerwehrabteilung Oberderdingen hatte dabei 27 Einsatzkräfte mit dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF20, dem Löschgruppenfahrzeug LF20/20, dem Einsatzleitwagen ELW1 und dem Mannschaftstransportwagen MTW im Einsatz. Die Kameradinnen und Kameraden aus Flehingen und Großvillars mussten glücklicherweise nicht tätig werden. Nach den Reinigungs- und Aufrüstarbeiten war letztlich erst zur Mittagszeit gegen 14.15 Uhr Einsatzende.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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