Im Herbst sollen erste Weibchen freigesetzt werden
Bestand gefährdet: Luchsweibchen sollen ausgewildert werden
Stuttgart (dpa/lsw) Weil nach wie vor nur männliche Luchse in Baden-Württemberg zu finden sind und der Bestand gefährdet ist, will das Land in den kommenden Jahren mehrere Luchsweibchen auswildern. "Baden-Württemberg möchte mit seinem Luchs-Auswilderungsprojekt Verantwortung übernehmen, um die länderübergreifende Luchspopulation für Baden-Württemberg, Deutschland und Mitteleuropa zu verbessern und damit einen Beitrag für den Biotopverbund und die Biodiversität leisten", teilte das Ministerium mit.
Im Herbst sollen erste Weibchen freigesetzt werden
Im kommenden Herbst soll das erste Luchsweibchen freigesetzt werden. Weitere, darunter nach dpa-Informationen auch Züchtungen, sollen in den kommenden vier Jahren folgen. Beim "Kick-Off" für das auch im Koalitionsvertrag formulierte Projekt will Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) am Freitag in Stuttgart die nächsten Schritte und den Zeitplan erläutern.
"Zuwanderung von weiblichen Tieren ist nicht zu erwarten"
Luchse sind in Baden-Württemberg vor allem in der Region vom Hochrhein bis zum Nordschwarzwald sowie im Oberen Donautal mit den nördlich angrenzenden Hangwäldern der Schwäbischen Alb unterwegs. Bisher gelten allerdings nur männliche Luchse im Land als sesshaft, weil Weibchen nur selten ihre Heimat verlassen. "Eine Zuwanderung von weiblichen Tieren ist nicht zu erwarten", heißt es dazu im Ministerium.
Luchs galt seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Baden-Württemberg als ausgestorben
Der Luchs galt seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Baden-Württemberg als ausgestorben. Auf leisen Sohlen wandern seit den 1980er Jahren immer wieder einzelne Tiere vor allem aus der Schweiz nach Baden-Württemberg ein. Bis heute sind 14 verschiedene männliche Luchse (Kuder) bekannt. Das wohl bekannteste Exemplar hat den Namen Toni erhalten.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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