Erste Abfall-Charge
Kernkraftwerk-Rückbauabfälle auf Deponie in Maulbronn

- Auf der Deponie Hamberg werden konventionelle Abfälle gelagert, die aus dem Rückbau des Philippsburger Kernkraftwerkes stammen.
- Foto: Frank Stephan
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Maulbronn (pm). Auf der Deponie Hamberg in Maulbronn wurde am Mittwoch, 2. April, die erste Charge mit konventionellem Abfall aus dem Rückbau des Kernkraftwerks Philippsburg angeliefert. Dabei handelt es sich um asbesthaltige Baustoffe, konkret 14 sogenannte „Big Bags“, mit jeweils einem Betonblock freigemessen. Das heißt, unabhängige Prüforganisationen haben die Materialien unter Aufsicht des Umweltministeriums kontrolliert. Die Messungen erwiesen ihre Unbedenklichkeit für Mensch und Umwelt. Damit erhielten sie die Freigabe für die Entsorgung auf einer geeigneten Deponie.
Warum der Müll nach Maulbronn kommt
Bei Ankunft des Lkws auf der Deponie wurden zunächst die Papiere und die Verplombung der Fracht überprüft. Danach ging es für den Lkw auf die Waage und weiter zum Abladeplatz an die sogenannte „Kaverne“. Dort standen ein Radlader und ein Greifer bereit, um die Big Bags abzuladen und in die Kaverne einzubauen.
Das Landratsamt Enzkreis erläutert den Hintergrund: Aus dem Atomgesetz ergibt sich eine Pflicht zum unverzüglichen Rückbau kerntechnischer Anlagen. Dabei fallen auch konventionelle Abfälle an, die auf Deponien entsorgt werden müssen. Im Landkreis Karlsruhe ist auf absehbare Zeit jedoch keine geeignete Deponie für diese Abfälle verfügbar.
Um eine Lösung zu finden, haben der Kreis Karlsruhe, der Neckar-Odenwald-Kreis, der Enzkreis sowie die Energie Baden-Württemberg (EnBW) und die Kerntechnische Entsorgung Karlsruhe (KTE) unter Moderation des baden-württembergischen Umweltministeriums entsprechende Vereinbarungen getroffen. Reine Betonabfälle sollen künftig auf der Deponie Sansenhecken im Neckar-Odenwald-Kreis abgelagert werden. Asbesthaltige Baustoffe hingegen werden aufgrund einer älteren Vereinbarung zwischen dem Enzkreis und dem Kreis Karlsruhe auf der Deponie Hamberg in Maulbronn angenommen.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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