Längster Kurs der VHS Bruchsal / Agoston Patisti gibt seit 30 Jahren Zeichen- und Malkurse

Gegensätze: Ludwig Neidinger (ganz links) liebt klare Linien, schwarz/weiß...
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"Am meisten haben sich die Männer geziert, wenn es ans Aktzeichnen ging", sagte der Künstler Agoston Patisti aus Menzingen verschmitzt lächelnd bei der Vernissage zur Ausstellung seiner Schüler im Bruchsaler Rathaus.

So blieben auch die Aktzeichnungen in der Schublade und zu sehen sind Porträts und Studien, Gebäude und Landschaften, Tiere und Pflanzen als Aquarelle und Ölbilder, als Tusche- und Bleistiftzeichnungen, mit Kreide und Temperafarben.

Seit 30 Jahren gibt Patisti in der Volkshochschule Bruchsal diesen Kurs. Es ist damit der längste zusammenhängende Kurs. Zwei Schüler der ersten Stunde waren noch mit dabei und stellen auch aus: Ludwig Neidinger aus Landshausen vom ersten Semester 1987 und Marlen Ebert aus Gochsheim vom zweiten Semester. 
Zwei Künstler der ersten Stund noch dabei
Beide bezeichneten Patisti als "geduldigen Lehrmeister, der viel Freiheit lässt, aber auch mit Ausdauer und Konsequenz das richtige Sehen sowie das Zeichnen und Malen beibringt. "Alle Schüler müssen bei mir zunächst einen Einführungskurs absolvieren", sagt Patisti. "Hierbei lernen sie die Grundlagen kennen. Dann können sie sich ihre Motive suchen." Dabei haben sie alle Möglichkeiten, was die Ausstellung beweist. Bei Patisti treffen sich alle Generationen von Anfang 20 bis Mitte 70 und frönen ihrer gemeinsamen Leidenschaft, dem Malen.
Lehrmeister mit Geduld und Konsequenz
Im Sommer geht es hinaus in die freie Natur, um Pflanzen und Bäume zu malen, Landschaften und Gebäude. Da wird das Auge geschult und man erhält einen Blick für Perspektiven und Entfernungen. "Seit ich male, habe ich einen anderen Blick für meine Umgebung", sagt Neidinger. 
Neu sehen gelernt
Er liebt die genaue Darstellung und hat für sich den Linolschnitt entdeckt. In harten Linien, schwarz-weiß präsentieren sich seine Motive aus Gondelsheim, Menzingen und Gochsheim. In Marlen Ebert hat Agoston Patisti die Lust zum kreativen Experimentieren geweckt.
Strenge Linien und Freude am Experimentieren
"Wenn man aus seinem Inneren heraus malt, dann befreit das ungemein - und das Ergebnis ist Freude", sagt sie. Das spürt man auch ihrem Bild ab, auf dem sich feuriges Orange und tiefgründiges Blau ineinander verschlingen, verwoben mit Zitronenstrichen, die wie Glanzlichter aus dem Blau hervorlugen.
Helga Langrock wies als Oberbürgermeisterstellvertreterin darauf hin, dass es seit 1993 Kunstausstellungen in der "Galerie im Rathaus" gebe. Und der erste Künstler, der in diesen Gängen ausgestellt habe, sei bereits Agoston Patisti gewesen. "Dadurch wird ein Rathaus im wahren Sinn des Wortes sehenswert", sagte Langrock "und zu einem Ort der Begegnung und Kommunikation." 
Rathaus als Ort der Kommunikation und der Begegnung mit Kunst
Michael von der Weth trug auf der klassischen Gitarre sehr eindrucksvoll seinen musikalischen Teil bei zum Gelingen der Vernissage mit lateinamerikanischen sowie bluesigen Rhythmen und Klängen. Die Ausstellung wird bis in den Januar kommenden Jahres zu sehen sein.

Gegensätze: Ludwig Neidinger (ganz links) liebt klare Linien, schwarz/weiß...
... Marlen Ebert (3.v.l.) experimentiert auch mal ganz gerne mit kräftigen Farben (Agoston Patisti jeweils ganz rechts).
Autor:

Martin Stock aus Region

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