Neiguggt in Königsbach-Stein
Siedlungsspuren aus der Bronze- und Eisenzeit
Königsbach-Stein (kn) Bereits vor unserer Zeitrechnung war das Gebiet rund um das heutige Königsbach-Stein bewohnt. Funde aus der Bronze-, Eisen- und Römerzeit belegen die frühe Besiedelung. Auch die Franken haben dort ihre Spuren hinterlassen. Obwohl die Ersterwähnung des Ortes auf das Jahr 843 zurückgeht, konnte die erste urkundliche Erwähnung von Königsbach und Stein erst im Jahr 1150 bestätigt werden.
Pfarrkirche wurde 1335 erwähnt
Dennoch gehörte der Ort bereits im neunten Jahrhundert zum Reichenauer Besitz und gelangte später zum Herrschaftsgebiet des Grafen von Eberstein. Teile des Ortes gehörten im Lauf der nächsten Jahrhunderte gleichzeitig zum badischen, hohenzollerischen und württembergischen Lehen. Im Jahr 1805 kam Königsbach zum Amt Stein, als Baden die Herrschaft über den Ort hatte, bis er 16 Jahre später zu Durlach und 1924 schließlich zu Pforzheim gehörte. Bereits im Jahr 1295 wurde ein Pfarrer in Königsbach erwähnt, die Pfarrkirche, die der Muttergottes geweiht ist, aber erst 1335 belegt. Im Jahr 1375 fand eine Wasserburg in Königsbach Erwähnung. Das heutige Schloss der Renaissance wurde 1650 aus der 1465 errichteten Burg umgebaut. Aus dem 16. und frühen 17. Jahrhundert stammen auch die beiden Fachwerk-Rathäuser von Königsbach und Stein. Die Synagoge aus dem 18. Jahrhundert wurde 1938 zerstört.
Wollhandel, Hochwasserereignis und Brand
In Stein konnte die mit dem 1490 erteiltenMarktrecht erhaltene Wollerzeugung zu einem regelrechten Wollhandel ausgebaut werden. Während des 30-jährigen Krieges wurde der Nachbarort Königsbach im Jahr 1622 allerdings fast vollständig zerstört. Die bayrischen Invasoren zündeten die Kirche an, in der sich die Bürger Zuflucht erhofft hatten. In Folge dessen brannten auch weitere Gebäude rund um die Kirche ab. Die nächste Katastrophe ereilte den Ort Stein im Jahr 1827. Ein Starkregenereignis hatte den Ort überschwemmt und Besitztümer, Tiere und Menschen mit sich gerissen. Viele Gebäude wurden dabei zerstört oder beschädigt. Daran erinnert heute noch eine Tafel an der ehemaligen Dorfmühle, die bei dem Ereignis komplett zerstört wurde. Der sogenannte "Wassertag" wurde noch bis 1927 als Feiertag mit einem Gottesdienst begangen. Die nächste Katastrophe fand in Königsbach statt, als im August 1857 ein großer Brand im Ortskern ausbrach. Den Flammen fiel ebenfalls die kurz zuvor eingebachte Ernte zum Opfer. Daher wurde in Königsbach kurze Zeit später eine der ersten Freiwilligen Feuerwehren des Landes gegründet.
Mehr zu Neiguggt in Königsbach-Stein finden Sie auf unserer Themenseite.
Autor:Beatrix Drescher aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.