Zeitgeschichte und Historik
Flottes Bike aus Franken

Mit der Sachs Roadster 650 debütiert im Jahr 2000 das erste „richtige“ Motorrad der neuen Zeitrechnung.  | Foto: © Archiv Motor-Informations-Dienst (mid) / Trd mobil
  • Mit der Sachs Roadster 650 debütiert im Jahr 2000 das erste „richtige“ Motorrad der neuen Zeitrechnung.
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Am 28. August 2000 berichtete der Motor-Informations-Dienst (mid) im 45. Jahrgang über die Sachs Roadster 650.

(TRD/MID) Langsam und stetig ist der Weg, den Sachs eingeschlagen hat, um an die alte Tradition des Motorradbaus anzuknüpfen. Nachdem die Nürnberger mit fünf Modellen in der 125er-Klasse gezeigt haben, dass sie wieder gute Zweiräder im Angebot haben, debütiert im Jahr 2000 mit der Roadster 650 das erste „richtige“ Motorrad der neuen Zeitrechnung.

Natürlich bedient sich Sachs diverser fremd gefertigter Komponenten. Dazu gehört der Motor, der ansonsten in der Suzuki Freewind seinen Dienst versieht. Der luftgekühlte Einzylinder mit 644 ccm Hubraum leistet in der Roadster 37 kW/50 PS, zwei mehr als in der japanischen Soft-Enduro. Er gebärdet sich im deutschen Motorrad als recht kerniges Aggregat. Das Motto für den Fahrer: Blick nach vorn – im Rückspiegel verschwimmt wegen dem Gerüttel und Geschüttel sowieso alles.

Fahrwerk, Lenker und Gewicht passen sich dem gelungenen eisernen Herzen an. So ist die Sachs ein recht flotter Feger geworden, die eine ordentliche Portion Spaß bereitet. Vor allem auf kleineren Straßen spielt die nur 169 Kilogramm leichte Roadster ihre Vorteile aus. Das ist Single-Terrain. Schnell wetzt die Maschine um die Kurven, dank breitem Lenker jederzeit gut kontrollierbar.

Spaß bereitet vor allem die Fahrt auf schmalem Asphaltband. Da können die fünf Gänge kernig rauf- und runtergeschaltet werden, da darf der Motor auch mal jubilieren. Und wenn nötig, stoppt die mächtige vordere Scheibenbremse mit 320 Millimeter Durchmesser und roten Zangen die schnelle Fahrt. Allzu kräftig darf aber nicht am Bremshebel gezogen werden, sonst greifen die Beläge recht giftig zu. Passend zum filigranen Aufbau rollt die Sachs auf Speichenrädern. Die 76 Zentimeter hohe Sitzbank ist etwas zu weit nach vorne geneigt, so dass bei größer gewachsenen Piloten kein optimaler Knieschluss möglich ist. Für den Mangel an Sitzkomfort entschädigen die soliden Schalter und Knöpfe.

Der Verbrauch der Roadster 650 hängt stark von der Fahrweise ab. Ein Abstecher auf die Autobahn und schon genehmigt sie sich nicht zuletzt wegen der nicht vorhandenen Aerodynamik knapp sechs Liter Super auf 100 Kilometer. Sie kann aber auch anders: Eine gemütliche Etappe erbrachte einen Verbrauch von 3,8 Liter. Bei den im Test-Schnitt ermittelten 4,6 Litern Verbrauch reicht der randvoll gefüllte 20-Liter-Tank für deutlich über 400 Kilometer.

Zu den Sonderangeboten zählt die 12.490 DM teure Sachs 650 Roadster sicher nicht. Doch für diesen Preis gibt es einen feinen Straßen-Einzylinder – und der ist auf dem derzeitigen Motorradmarkt seit dem Produktionsende der Yamaha SR 500 eindeutig Mangelware.

Autor:

Heinz Stanelle aus Region

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