"Verstärkter Drang nach Energieautarkie"
Deutlich mehr Balkonkraftwerke in Baden-Württemberg

Angesichts gestiegener Strompreise setzen immer mehr Menschen im Südwesten auf Balkonkraftwerke. | Foto: Stefan Sauer/dpa
  • Angesichts gestiegener Strompreise setzen immer mehr Menschen im Südwesten auf Balkonkraftwerke.
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Stuttgart (dpa/lsw) Angesichts gestiegener Strompreise setzen immer mehr Menschen im Südwesten auf Balkonkraftwerke. Bis Ende Mai seien fast doppelt so viele Anlagen angemeldet worden als im gesamten Jahr 2022, teilte Baden-Württembergs größter Netzbetreiber Netze BW mit. Während vergangenes Jahr noch rund 3500 Mini-Photovoltaik-Anlagen neu hinzukamen, rechnet der Betreiber bis Ende 2023 mit 14.000. Im kommenden Jahr dürften es den Prognosen zufolge bereits 28.000 sein und im Jahr 2025 bis zu 40.000. Um den Ansturm zu bewältigen, werde mehr Personal eingestellt und etwa auch samstags gearbeitet.

"Drang nach Energieautarkie"

Auch bei Stuttgart Netze sind die Anmeldezahlen zuletzt stark gestiegen - wenn auch auf niedrigem Niveau. "Als einer der Gründe hierfür ist sicher der verstärkte Drang nach Energieautarkie, nicht zuletzt bedingt durch den Ukraine-Konflikt, zu nennen", teilte der Netzbetreiber der Landeshauptstadt mit. Im Jahr 2022 wurden 132 Balkonkraftwerke gemeldet und damit mehr als dreimal so viele wie im Vorjahr. Im laufenden Jahr waren es bislang 85 Anlagen. Allerdings sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, die tatsächliche Zahl könnte den Angaben zufolge bis zu 70 Prozent höher liegen.

Solarmodule am Balkon

Bei der Installation werden Solarmodule zum Beispiel an Balkonen angebracht. Der erzeugte Strom wird mit einem Wechselrichter in Haushaltsstrom umgewandelt, über eine Steckdose in den Stromkreis der Wohnung eingespeist und direkt verbraucht. Dadurch können dauernd laufende Geräte wie etwa ein Kühlschrank betrieben werden. Im Gegenzug wird weniger Strom aus dem Netz bezogen. Die Energie kann in der Regel nicht gespeichert werden. Vermieter müssen den Anlagen zustimmen, außerdem müssen sie nach Inbetriebnahme beim Netzbetreiber und bei der Bundesnetzagentur gemeldet werden.

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Kraichgau News aus Bretten

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