Brandschutt und ein verschwundenes Schild
Heimat- und Museumsvereins Gochsheim klagt "Ungereimtheiten" an

Das verschwundene Eichenschild. | Foto: Rheinstädter/Will
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Kraichtal-Gochsheim (kn) Der Heimat- und Museumsverein (HuMV) des Kraichtaler Stadtteils Gochsheim hat während einer öffentlichen Diskussion "Ungereimtheiten im Fall des vor drei Jahren abgebrannten Hauses in der Gochsheimer Hauptstraße 82" beklagt. Während das Landratsamt erneut und schriftlich Entwarnung gegeben habe und davon ausgehe, dass alle Schadstoffe hinreichend entsorgt worden seien, so der HuMV, äußerten Anlieger unverändert Zweifel an der Version, dass nur noch harmlose „mineralische Stoffe“ im Schutthaufen und im Keller des alten Hauses verblieben seien. Nach Aussage des HuMV gehe wohl auch die Stadt Kraichtal nicht nur von harmlosen Überbleibseln, sondern von einer notwendigen Sondermüllentsorgung aus. Sie taxiere die Kosten laut Bürgermeister Ulrich Hintermayer für Entsorgung bis hin zu einem möglichen Grundstückserwerb und einer Sanierung auf rund 300.000 Euro. Auch das Landratsamt gehe von hohen Kosten für die öffentliche Hand aus, sollte der frühere Eigentümer des Hauses nicht dafür aufkommen. "Die Gruppe Gochsheim des HuMV fordert von der Behörde daher Transparenz über das laufende rechtliche Verfahren und weitere Aufklärung", so der Verein.

Wo ist das Eichenschild?

Doch noch ein andere Vorgang treibt die Gruppe des HuMV um. So sei ein 300 Jahre altes Eichenschild, das auf die Eigentümer des Hauses aus dem Jahr 1715
hinweist und am Brandhaus angebracht war, derzeit spurlos verschwunden. Das Schild war vor Jahren auf Kosten des Vereins für rund 2.000 Euro restauriert worden. Nach dem Brand wurde die Stadt Kraichtal gebeten, das vom Brand verschont gebliebene historische Schmuckstück zu bergen. Alle Beteiligten gingen daher in den letzten Jahren davon aus, dass sich das Schild im Bauhof der Stadt gelagert sei. Doch das Schild befindet sich in keinem der kommunalen Depots, wie Stadtrat Willi Dehn (CDU) herausfand. Daher sollen jetzt, nach dem Willen des HuMV, auch städtische Beschäftigte im Ruhestand nach dem Verbleib befragt werden. "Bliebe das Schild verschwunden, bedeutete dies einen sehr bedeutenden Verlust eines Stücks Gochsheimer Geschichte", so der Ortsverband. Der Verein bittet in diesem Zug auch die Bevölkerung um Hinweise auf den Verbleib des Schilds.

Das verschwundene Eichenschild. | Foto: Rheinstädter/Will
Der Schutt des abgebrannten Hauses in Gochsheim. | Foto: HuMV
Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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