Das Credo lautet Transparenz
Interview mit dem Knittlinger Bürgermeister Alexander Kozel

Alexander Kozel ist seit 19. Januar Bürgermeister in Knittlingen. | Foto: kn
  • Alexander Kozel ist seit 19. Januar Bürgermeister in Knittlingen.
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Knittlingen (swiz) Im Interview mit der Brettener Woche spricht der neue Bürgermeister der Fauststadt unter anderem über die Herausforderungen als Stadtoberhaupt und seinen Umgang mit Gemeinderat und Bürgern.

Herr Kozel, Sie sind jetzt seit 19. Januar offiziell in Amt und Würden und haben auch schon eine Haushaltseinbringung hinter sich. Daher sei die Frage nach einem ersten Fazit erlaubt: Wie hat sich die Arbeit als Bürgermeister von Knittlingen bisher für Sie entwickelt?
Bisher bin ich sehr zufrieden. Es gab aber auch Situationen, die haben mich überrascht und vor unbekannte Herausforderungen gestellt. So wurde ich zum Beispiel am zweiten Abend von der Feuerwehr wegen eines Wohnungsbrandes in Verbindung mit der Frage nach einer kurzfristigen Unterbringung der Familie geweckt. Unbekannt war auch die Herausforderung, als ich Anfang Februar vom Corona-Homeoffice aus arbeiten musste.

Wie würden Sie den Stil Ihrer Amtsführung im Hinblick auf Ihre Mitarbeiter sowie den Gemeinderat und die Bürger beschreiben?
Bei meinem Team ist mir wichtig, dass wir professionell zusammenarbeiten, aber dabei auch Spaß bei der Arbeit haben können. Für den Gemeinderat setze ich auf eine transparente Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Für Bürgerinnen und Bürger möchte ich stets ein offenes Ohr haben und mich um ihre Anliegen kümmern.

Wo sehen Sie in den nächsten Jahren die größten Herausforderungen für Ihr Wirken in der Fauststadt?
Am wichtigsten wird es sein, dass wir in allen Bereichen offen und transparent agieren. Denn die Kunst, es allen Recht zu machen, werde weder ich noch sonst jemand beherrschen können. Wenn wir unsere Entscheidungen richtig kommunizieren, können wir allerdings möglichst viele Personen überzeugen. Gemeinsam werden wir im Gemeinderat die Ziele für eine gute Zukunft festlegen.

Was denken Sie, ist in den Augen der Bürger das vordringlichste Problem, dass es zu lösen gilt?
Die Frage kann man so pauschal nicht beantworten. Jeder der etwa 8.000 Knittlinger hat sein eigenes vordringlichstes Problem. Meistens geht es da um private Themen wie die Familie oder den Beruf. Wir als Stadtverwaltung möchten dafür sorgen, dass jeder hier die Infrastruktur und städtische Einrichtungen vorfindet, damit er oder sie sich nicht um solche kommunalen Angelegenheiten Sorgen machen muss.

Von mehreren Lokalpolitikern wurde die Corona-Politik der Landesregierung als „planlos“ in vielerlei Hinsicht beschrieben. Wie beurteilen Sie diese Kritik?
Dass nicht alles in der Corona-Politik reibungslos funktionierte, kann ich nur unterschreiben. Aber aus meiner Zeit in den Anhörungen zu den Corona-Verordnungen beim Städtetag Baden-Württemberg weiß ich, dass die Verantwortlichen ihr Bestes geben, damit wir bestmöglich durch die Pandemie kommen. Allerdings ist die Corona-Lage häufig sehr kompliziert, voller Ungewissheiten und kann sich verdammt schnell entwickeln. Kein Land auf dieser Welt ist bisher kritiklos durch die Pandemie gekommen.

Sollten Sie einem Menschen von weiter her, die Vorzüge der Fauststadt beschreiben, was würden Sie sagen?
Jeder, der gerne guten Wein und schöne Landschaften genießt, findet genügend ansprechende Gründe, um hier vorbeizukommen. Hier gibt es auch noch viele tolle Menschen, die einen offen und ehrlich empfangen. Im Faustmuseum kann man etliches über eine der faszinierendsten Personen der deutschen Literaturgeschichte erleben.

Die Fragen stellte Redaktionsleiter Christian Schweizer.

Mehr lesen Sie auf unserer Themenseite Dehoim in Knittlingen.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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