Haushalt Walzbachtal 2022
Investitionen in die Zukunft trotz Schulden

Die Konsolidierung der finanziellen Mittel steht im Walzbachtaler Haushalt weiterhin im Fokus. | Foto: archiv
  • Die Konsolidierung der finanziellen Mittel steht im Walzbachtaler Haushalt weiterhin im Fokus.
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Walzbachtal (ger) „Der Gemeinde Walzbachtal gelingt es weiterhin nicht, die ordentlichen Aufwendungen mit den ordentlichen Erträgen auszugleichen. Stand heute ist der Ergebnishaushalt nicht in der Lage, den vollständigen Ressourcenverbrauch eines Jahres inklusive Abschreibungen zu erwirtschaften“, heißt es in der Vorlage für die Gemeinderatssitzung vergangenen Montag, bei der der Haushalt eingebracht wurde. Der Ergebnishaushalt für das Jahr 2022 schließt daher mit einem negativen ordentlichen Ergebnis von 3.074.430 Euro ab. Das sind immerhin 770.000 Euro weniger als im Jahr 2021. Bürgermeister Timur Özcan machte in seiner Haushaltsrede klar, dass die Konsolidierung der finanziellen Mittel weiterhin im Fokus stehen müsse, und ging auf die Projekte ein, in die die Kommune trotz angespannter Haushaltslage investieren werde.

Investitionen in Betreuungsangebote für Kita- und Schulkinder

Im Vergleich zum Vorjahr, so der Schultes, würden sich die Einnahmen aus der Gewerbesteuer um 300.000 Euro, aus der Einkommenssteuer um 400.000 Euro und aus dem kommunalen Finanzausgleich um 185.000 Euro erhöhen. Die Personalkosten von 9,2 Millionen Euro seien die größten Ausgaben, die 2022 mit zirka 200.000 Euro mehr zu Buche schlagen und damit weitgehend konstant gehalten werden können. Zuwachs habe man beim Personal vor allem im Bereich Erziehung und Bildung. Der bedarfsgerechte Ausbau des Betreuungsangebots sei der Kommune sehr wichtig und erfahre auch weiterhin Investitionen: Der größte Brocken, 2,85 Millionen Euro, entfallen dabei auf die Sanierung und Erweiterung der evangelischen Kindertagesstätte Oberlinhaus. Die Betreuung der Schulkinder – bisher noch eine freiwillige Aufgabe, die erst ab 2026 mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung zur Pflicht wird – lässt sich die Gemeinde schon dieses Jahr 1,26 Millionen Euro kosten.

Seniorenzentrum am Kirchberg wird bald realisiert

Weitere wichtige Investitionen tätigt die Gemeinde im Bereich Digitalisierung. Kosten entstehen durch das Onlinezugangsgesetz, das Kommunen verpflichtet, bis Ende 2022 ihre Verwaltungsleistungen auch digital anzubieten. Des Weiteren ist der Ausbau von schnellem Internet zunehmend ein Standortfaktor nicht nur für Gewerbe, sondern auch für Privathaushalte – Stichwort Homeoffice. Den Digitalpakt Schulen hat man bereits Mitte 2021 auf den Weg gebracht.
Weiterhin sei es der Kommune wichtig, ihre Einwohnerinnen und Einwohner so lange wie möglich im Ort zu halten. Daher sei man froh, dass der Bau des Seniorenzentrums am Kirchberg in Jöhlingen, der sich wegen Klagen der Anwohner verzögert hatte, nun dank einer Nachbarschaftsvereinbarung zeitnah umgesetzt werden könne.

Obstbaumaktion und Jugendforum

Natur- und Umweltschutz stehen auch in Walzbachtal ganz oben auf der Agenda. Nach der Schaffung einer neuen Stelle im Stabsbereich wurden kleinere Projekte bereits umgesetzt und sind in weiterer Planung wie Biotop-Pflege, die Erstellung eines Energie-Ausweises für kommunale Gebäude oder Maßnahmen, um das angestrebte Siegel „Fairtrade-Kommune“ zu erhalten. Konkret ist für 2022 auch eine Aktion geplant, bei der Bürgerinnen und Bürger für ihre Streuobstwiesen kostenlose Obstbäume erhalten. Es soll auch, sofern es die Corona-Lage zulässt, wieder ein Bürgerforum stattfinden, bei dem Ideen aus der Bürgerschaft gesammelt werden. Auch ein Jugendforum wird anvisiert und Jugendliche sollen in die Organisation des Jubiläumswochenendes, das ja auf 2022 verschoben wurde, eingebunden werden.

Corona bringt Mehrkosten mit sich

Im Bereich Bevölkerungsschutz habe nicht nur die Pandemie, allein durch die vielen Tests von Schul- und Kindergartenkindern sowie die durchaus erfolgreichen Impfaktionen, zu Mehrkosten geführt, die auch 2022 noch auf die Gemeinden zukommen. Auch die Anschaffung von Sirenenanlagen für 47.000 Euro sehe man in Anbetracht der Flutkatastrophe in Deutschland, wo viele Menschenleben bei frühzeitiger Warnung hätten gerettet werden können, als sinnvoll an.
Wo immer es möglich sei, werde sich die Verwaltung um Fördergelder bemühen, versprach Özcan und betonte, dass man die zukunftsorientierten Themen im Blick behalten werde, damit Walzbachtal ein liebens- und lebenswerter Ort bleibe.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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