Lurchi und Co beschreiten neue Wege
Kleintiertunnel werden rege genutzt
Kämpfelbach (enz) Eine sehr erfreuliche Entdeckung machte dieser Tage Johannes Niederstraßer, der als Fachmann für Amphibienschutz für das Landratsamt Enzkreis tätig ist: Die im letzten Jahr aufwendig erweiterte Amphibienschutzanlage an der Kreisstraße zwischen Kämpfelbach-Ersingen und dem Ersinger Kreuz wird inzwischen von allerlei Kleintieren rege genutzt. Niederstraßer, der die Anlage regelmäßig zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten besucht, konnte aktuell beobachten, dass sich sowohl Feuersalamander als auch Bergmolche und Erdkröten bei den wärmer werdenden Temperaturen bereits auf den Weg zu ihren Laichgewässern begeben und dabei dank der neu errichteten Kleintiertunnel gefahrlos unter der Erde auf die andere Straßenseite kommen.
„Überlebenshilfe“ für Lurchi und Co.
Das neue Leitsystem mit sechs Durchlässen in Form von großzügigen Stelztunneln funktioniere sehr gut, so Niederstraßer. Sie ermöglichen auch größeren Tieren die Seiten zu wechseln, ohne dabei die Straße queren zu müssen. Kleinigkeiten ließen sich noch verbessern. Beispielsweise müssten die Tunneleingänge und die Laufflächen regelmäßig von Laub und Müll befreit werden. Die derzeit noch aus der Bauzeit offenen Böschungen entlang der Leiteinrichtung werden im Laufe der nächsten Jahre weiter zuwachsen und damit noch bessere Voraussetzungen für die Tiere bieten, ist sich auch Bettina Kopietz, Sachgebietsleiterin für den Bereich Naturschutz im Baurechtsamt des Enzkreises, sicher. Optimiert werden müssen nun noch die ortsnahen Wassereinläufe von Kämpfelbach, erklärt Kopietz. Dafür hat Bürgermeister Udo Kleiner bereits die Unterstützung durch den Bauhof der Gemeinde zugesagt. Damit können in der nächsten Woche Ausstiegshilfen in die Schächte eingebaut werden, so dass auch diese nicht mehr zur Amphibienfalle werden, freuen sich Niederstraßer und Kopietz über die „Überlebenshilfe“ für Lurchi und Co.
„Amphibien bezahlen ihre Laichwanderung nicht mehr mit ihrem Leben“
Ihr Lebensraum hier im Tal hat sich mit dem Bau des neuen Tunnelsystems definitiv verbessert. „So bezahlen die zahlreichen Amphibien wie Grasfrösche, Salamander, Molche und Kröten, die in dieser Ecke des Kreises heimisch sind, ihre Laichwanderung nun nicht mehr mit ihrem Leben“, zeigt sich auch Erster Landesbeamter Wolfgang Herz als für Umwelt und Infrastruktur zuständiger Dezernent zufrieden. Für die Sanierung, bei der die bestehende Anlage auf eine Länge von 300 Meter erweitert worden war, hatte der Enzkreis vom Land einen Zuschuss aus dem Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt erhalten.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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