Knittlingen hat neues Stadtoberhaupt

Kozel als Bürgermeister verpflichtet

Knittlingen (ger) Am Dienstagabend, 18. Januar, wurde Alexander Kozel in der Sitzung des Gemeinderats als Bürgermeister der Stadt Knittlingen verpflichtet. Am 24. Oktober war der Verwaltungsfachwirt mit fast 53 Prozent im ersten Wahlgang gewählt worden und hatte damit gegen seine fünf Mitbewerber die absolute Mehrheit geholt. Einen feierlichen Rahmen verliehen dem Akt der Amtseinsetzung nicht nur die zahlreichen Ehrengäste wie die Landtagsabgeordneten Erik Schweickert (FDP) und Stefanie Seemann (Grüne) sowie die zahlreichen (Ober-)Bürgermeister der Nachbargemeinden, die zum Gratulieren gekommen waren, sondern auch die Stadtkapelle Knittlingen, die mit mehreren Märschen und „Musik ist Trumpf“ aufspielte.

"Als Mann des Ausgleichs gefragt"

CDU-Stadtrat und erster stellvertretender Bürgermeister Martin Reinhardt wurde vom Gemeinderat dazu bestimmt, die Verpflichtung durchzuführen. Kozels Vorgänger Heinz-Peter Hopp, der seit 1997 die Geschicke der Stadt lenkte, legte dem 37-jährigen Verwaltungsfachwirt, der zuletzt als Referent für Kommunalrecht, digitale Verwaltung und Sport beim Städtetag Baden-Württemberg tätig war, nach dem Amtseid die schwere Amtskette um. Reinhardt betonte in seiner kurzen Ansprache, dass die Persönlichkeit des Amtsinhabers wichtig sei. Er sei als Mann des Ausgleichs gefragt, wenn um die bestmögliche Lösung für Knittlingen gerungen werde, müsse Kontakte pflegen und die Stadt selbstbewusst nach außen repräsentieren. Mit Offenheit, Transparenz und Sachlichkeit gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern sei er gut beraten.

"Greift nur hinein ins volle Menschenleben"

Landrat Bastian Rosenau empfahl dem erst dritten Schultes, seit Knittlingen zum Enzkreis gehört, nach einem Faust-Zitat: "Greift nur hinein ins volle Menschenleben! (...) Und wo Ihr's packt, da ist's interessant." Der Neulinger Bürgermeister Michael Schmidt begrüßte als Sprecher der 28 Bürgermeister im Enzkreis den neuen Kollegen, dem er als Fußball- und Schwimmtrainer auch zutraue, Menschen zu begeistern und zu motivieren, auch wenn ihm als Stadtoberhaupt problematische Situationen nicht erspart blieben.

"Demütig angesichts der Aufgabe"

Kozel konstatierte, er sei demütig angesichts der Aufgabe und dankbar für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Die Herausforderungen unserer Zeit – namentlich die beiden großen Krisen Pandemie und Klimawandel – seien real und ernst. Man könne sie nicht in kurzer Zeit bewältigen und dürfe sich nicht versuchen lassen von scheinbar einfachen Lösungen. Aber gemeinsam mit Gemeinderat, Ortschaftsrat, dem Rathaus-Team und den Bürgerinnen und Bürgern wolle er gemeinsam an einer guten Zukunft für Knittlingen und seine Ortsteile arbeiten. Zuvorderst stünden der Zustand der Hallen und Straßen sowie die Bildungseinrichtungen auf seiner Agenda. Das Handeln müsse insgesamt nachhaltiger werden, und er werde sich dafür einsetzen, die Verwaltung bestmöglich auszustatten.

Verabschiedung Hopps soll nachgeholt werden

Die Verabschiedung Hopps, dem alle Redner Respekt für seine Leistung für Knittlingen in den letzten 24 Jahren zollten, soll im April oder Mai, wenn sich die Pandemie-Lage hoffentlich entspannt hat, nachgeholt werden.