Delta-Variante breitet sich aus – Gesundheitsamt rät weiter zu Vorsicht
„Nachverfolgung von Kontakten bleibt ein zentraler Teil der Pandemie-Bekämpfung“

Foto: © thodonal - stock.adobe.com

Region (enz) Inzwischen gelten auch in Pforzheim und im Enzkreis umfangreiche Lockerungen der Corona-Maßnahmen, nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 35 liegt. Noch aber „haben wir die Pandemie nicht hinter uns“, sagt Dr. Brigitte Joggerst, Leiterin des für Pforzheim und den Enzkreis zuständigen Gesundheitsamtes. Insbesondere die Ausbreitung der Delta-Variante, der ursprünglichen aus Indien stammenden Mutation des Virus‘, macht der Ärztin Sorgen.
„Wir sehen aktuell in England, wie schnell sich die Delta-Variante verbreitet“, so Joggerst. Das liege an einer höheren Infektiösität in Verbindung mit den dortigen Lockerungen. In Baden-Württemberg liegt der Anteil der Delta-Mutation an den besorgniserregenden Varianten (VOC) mittlerweile bei über sechs Prozent. Im Enzkreis und in Pforzheim wurden bislang acht Fälle bestätigt, bei einigen weiteren steht das Ergebnis noch aus; Anfang des Monats war noch kein einziger Fall registriert worden.

Test negativ trotz Symptome

Neuere Studien deuten darauf hin, dass die Delta-Variante zu schwereren Verläufen führt, insbesondere auch mit häufigeren Krankenhausaufenthalten. Die gute Nachricht: „Die bei uns zugelassenen Impfstoffe bieten auch gegen diese Mutante einen guten Schutz“, berichtet Brigitte Joggerst. Ein Problem der Delta-Variante ist die längere Zeit, bis der Test positiv wird, auch wenn schon Symptome bestehen. „Wir empfehlen deshalb bei Verdacht den Kontaktpersonen, dass sie sich nach zwei bis drei Tagen erneut einem PCR-Test unterziehen, auch wenn der erste negativ war“, sagt die Gesundheitsamts-Chefin.
„Die Nachverfolgung von Kontakten bleibt ein zentraler Teil der Pandemie-Bekämpfung“, betont Brigitte Joggerst. Im Gesundheitsamt bilde sie nach wie vor einen Schwerpunkt. Allerdings habe man in der jüngsten Vergangenheit den Eindruck, dass Menschen eher sorglos mit der Meldung möglicher Kontaktpersonen seien. „Vielleicht möchte man nicht den Eindruck erwecken, man habe sich nicht ausreichend an die Regeln gehalten, vielleicht möchte man auch Freunden oder Kollegen die Quarantäne ersparen“, sagt sie, betont jedoch: „Man tut niemandem einen Gefallen, wenn sich womöglich eine Infektionskette entwickeln kann, die weitere Kreise zieht.“

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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