Thema Stadtbahn im Kreistag
Schienenverkehr der S4 soll verbessert werden
Region (kn) Die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs stand einmal mehr im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Kreistags in der Walzbachhalle in Weingarten. Der besondere Fokus lag dabei auf der Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Strecke S4 Karlsruhe-Bretten-Heilbronn. Die Strecke ist in Teilbereichen nur eingleisig befahrbar. Weil in diesen Abschnitten immer der Gegenverkehr berücksichtigt werden muss, schränkt das den Betriebsablauf bei der ständig wachsenden Nachfrage erheblich ein. Eine Ausweitung der Kapazitäten ist deshalb Laut Aussage von Experten nicht möglich und Verspätungen einzelner Bahnen könnten nicht reduziert werden. Bahnreisende aus der Region hatten immer wieder über lange Verzögerungen und Zugausfälle auf dieser Strecke geklagt. Gegipfelt war die Situation dann 2018 in einer langwierigen und massiven Störung am Stellwerk in Jöhlingen, die teilweise für einen Komplett-Ausfall des Bahnverkehrs gesorgt hatte (wir berichteten).
Vorstellungen des Landes und Landkreises unter einen Hut bringen
Der Kreistag hatte aus diesem Grund die Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) um eine Untersuchung gebeten, auf welche Weise Verbesserungen erzielt werden könnten. Dies beziehen sich zum einen auf den Ausbau der Schieneninfrastruktur, also zweigleisige Ausbaubereiche und zum anderen auf ein Betriebskonzept, das die Vorstellungen des Landes als auch des Landkreises bestmöglich unter einen Hut bringe, heißt es dazu aus dem Landratsamt. So ist seitens des Landes pro Stunde ein „schneller Zug“ auf dem gesamten Streckenast bis zum Hauptbahnhof Karlsruhe gesetzt, der aber nicht an jedem Haltepunkt hält. Aus Sicht des Landkreises sind darüber hinaus drei Stadtbahnen pro Stunde sinnvoll – eine mehr als bisher.
Kosten von 25 bis 35 Millionen Euro
Denkbar wäre, diese vier Bahnen pro Stunde in einen 15-Minuten-Takt einzubinden, der allerdings nicht für alle Haltepunkte gelten würde. Der Kreistag sprach sich deshalb für eine Variante aus, die einen sauberen 20-Minuten-Takt an allen Haltepunkten sowie einen zusätzlichen Eilzug garantiert. Damit verbunden wäre der Bau von zweiten Gleisabschnitten in Berghausen und Wössingen Ost - Rinklingen, ein Kehrgleis in Gölshausen und eventuell ein weiteres zweites Gleis in Bretten Kupferhälde – Gölshausen. Auf dieser Basis wurde einem Planungsauftrag zwischen der AVG und dem Landkreis Karlsruhe zugestimmt, um Aufschluss über die Machbarkeit und die Kosten zu erhalten. Die Planungskosten belaufen sich auf rund 240.000 EUR, für die gesamte Maßnahme werden Baukosten in einer Größenordnung von 25 bis 35 Millionen Euro angenommen, die aber förderfähig wären.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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