Austausch mit Ukrainern in Oberderdingen
Sprachkurs, Fachkräftemangel und Kinderbetreuung im Fokus

Einen regen Austausch gab es mit den geflüchteten Menschen aus der Ukraine im Ratssaal in Oberderdingen. | Foto: Lohner
  • Einen regen Austausch gab es mit den geflüchteten Menschen aus der Ukraine im Ratssaal in Oberderdingen.
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Oberderdingen (kn) Zu einem ersten Kennenlernen und zum Austausch hatte der Oberderdinger Bürgermeister Thomas Nowitzki jüngst die in der Gemeinde wohnhaften Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, in den Großen Ratssaal eingeladen. Bei Kaffee und Kuchen begrüßte der Bürgermeister im Beisein von Bürgeramtsleiterin Raphaela Trumpp und der Integrationsbeauftragten der Gemeinde, Michaela Kallenbach, die rund 50 Personen aus der Ukraine und deren unterstützenden Personen. Um die sprachliche Barriere zu überwinden, erhielt der Schultes beim Treffen Unterstützung von den beiden Übersetzerinnen Nataliia Pöllinger und Anna Essig, die seit mehreren Jahren in Oberderdingen leben und Ukrainisch als auch Deutsch sprechen.

Wunsch nach direktem Austausch

Nowitzki betonte, dass ihm bewusst sei, dass die Situation für die geflüchteten Menschen schwer sei.  Abgesehen von den tragischen Ereignissen in ihrer Heimat gelte es nun für sie in einem fremden Land anzukommen und auf unbestimmte Zeit hier Fuß zu fassen. Umso mehr freue er sich, dass die Anwesenden seiner Einladung gefolgt seien. "Nur durch den direkten Austausch, erfahren wir was gut läuft und wo noch Hilfe benötigt wird", sagte er.

Wunsch nach Sprachkursen

Den Schwerpunkt des Austauschs legte der Schultes auf die Themen Kinderbetreuung und Schule, Sprachkurse und Arbeitssuche. Dabei erklärte er den Ukrainern, wie die Kinderbetreuung in Deutschland geregelt ist und dass bei Bedarf eine Spielgruppe für die Kinder eingerichtet werden könne. Die Leopold-Feigenbutz-Realschule sowie die Strombergschule Oberderdingen besuchen bereits einige Kinder und Jugendliche aus der Ukraine. Eine große Barriere stellt die Sprache dar. Sie ist Grundlage, um bereits alltägliche Dinge alleine meistern, aber auch einen Beruf ausüben zu können. Beim Austausch kristallisierte sich schnell heraus, dass das Interesse an einem Sprachkurs groß ist. Einige besuchen bereits mehrmals wöchentlich einen Sprachkurs, der Großteil jedoch wartet noch auf einen freien Platz. Auch in diesem Bereich möchte die Gemeinde helfen und nahm Interessensbekundungen entgegen, um weitere mögliche Sprachkurse zu organisieren.

Flüchtlinge sollen gegen den Fachkräftemangel helfen

Ebenfalls ist ein Großteil der geflüchteten Menschen auf der Suche nach Arbeit, um auf eigenen Beinen zu stehen, die Familie versorgen zu können und einen geregelten Alltag zu bekommen. Die Menschen aus der Ukraine haben alle einen erlernten Beruf. In Anbetracht des Fachkräftemangels sollte es laut Nowitzki das Ziel sein, die arbeitssuchenden Menschen aus der Ukraine in einem Job unterzubringen. Des Weiteren stellte er das Vereinsangebot in der Gemeinde für klein und groß vor. So könne die Freizeit sinnvoll genutzt und Kontakte geknüpft werden. Die Gemeinde Oberderdingen wird übrigens bis Ende August weitere 28 Personen aus der Ukraine aufnehmen.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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