Oberderdingen wurde zur Stadt erhoben
„Wir sind jetzt Stadt!“
Oberderdingen (hk) Die Gemeinde Oberderdingen feierte am vergangenen Montagabend mit mehreren hundert geladenen Gästen und in festlicher Atmosphäre ihre Erhebung zur Stadt. Startenor Jay Alexander sowie die Musikvereine aus Oberderdingen und Flehingen sorgten für einen würdigen musikalischen Rahmen der Veranstaltung.
Die Landesregierung Baden-Württemberg hatte auf Vorschlag von Innenminister Thomas Strobl einen entsprechenden Beschluss gefasst, wodurch Oberderdingen die 316. Stadt in Baden-Württemberg wurde. Der offizielle Titel "Stadt" wurde der Gemeinde bereits am 1. November 2023 verliehen. Die Übergabe der Stadterhebungsurkunde fand nun in der Aschingerhalle in Oberderdingen statt.
Nachfahren von Blanc und Fischer auch unter den Gästen
In seiner Ansprache unterstrich Bürgermeister Thomas Nowitzki die überragende Bedeutung dieses Tages für Oberderdingen. Er betonte, dass das Festbankett ein feierliches Bekenntnis zur Identität der jungen Stadt sei. „Verwurzelt, verbunden zu sein, Prägung zu haben, ist das beste Instrument, um in Krisenzeiten geerdet und stabil zu bleiben“, so Nowitzki.
Die Veranstaltung zog zahlreiche Ehrengäste an, darunter den stellvertretenden Ministerpräsidenten und Innenminister des Landes Baden-Württemberg, Thomas Strobl und Landrat Christoph Schnaudigel. Nowitzki begrüßte zudem viele Unternehmerpersönlichkeiten, darunter Vertreter der Blanc & Fischer-Gruppe. „Oberderdingen wäre ohne die Erfolgsgeschichte von Heinrich Blanc und Karl Fischer nicht das, was es heute ist“, so Nowitzki. Georg Fischer, Sohn des Firmengründers Karl Fischer, sowie Frank Straub und Jutta Stoffel, Enkel des Firmengründers Heinrich Blanc, waren auch unter den Ehrengästen. Ebenfalls anwesend war Georg Hoffmann, Bürgermeister der Partnergemeinde Heinfels aus Osttirol, Österreich, der die weiteste Anreise nach Oberderdingen hatte.
Höhepunkt einer dynamischen Entwicklung seit 1945
In seiner Ansprache betonte Nowitzki auch den selbstbewussten, aber stets zurückhaltenden Charakter Oberderdingens: „Oberderdingen – alles zum Leben! So lautet seit Jahren unser Slogan. Selbstbewusst, aber immer mit schwäbischem Understatement zeigen wir, was wir können.“ Die Erhebung zur Stadt markiere dabei den Höhepunkt einer dynamischen Entwicklung seit 1945. Nowitzki hob auch hervor, dass die erfolgreiche Zusammenführung der Ortsteile Oberderdingen, Flehingen und Großvillars ohne Verlust der Identität der Orte ein gelungener Schritt war, nach anfänglichen Schwierigkeiten. Meilensteine der Entwicklung zur Stadt seien richtungsweisende Entscheidungen des Gemeinderats in all den Jahren gewesen. Signalwirkung habe zweifelsohne 1983 bis 1985 die Sanierung der Zehntscheuer zum Rathaus im Amthof gehabt. Als weitere wichtige Etappen der Stadtentwicklung nannte der Bürgermeister unter anderem den Rundbau der Leopold-Feigenbutz-Realschule, das Torwächterhaus, die Galerie und das Museum im Aschingerhaus sowie die Einrichtung der Mediathek. Ein unverzichtbarer Faktor für die Attraktivität Oberderdingens sei mittlerweile die Stadtbahnlinie S4 Karlsruhe-Heilbronn. Zudem stärke das interkommunale Industriegebiet mit den Nachbargemeinden Sulzfeld, Kürnbach und Zaisenhausen den gesamten Ostblock im Landkreis.
Oberderdingen sei ein attraktiver Wohnort und ein Zuzugsort für viele, so Nowitzki. Und: "Wir haben die jüngste Bevölkerung im Landkreis." Doch sei es vor allem auch ein lebendiger Organismus, "geprägt von den Menschen, die hier leben und zu Hause sind. Menschen, die unserer Stadt ein Gesicht geben. Die sich in Vereinen und Organisationen, in den Kirchen und im Ehrenamt für andere engagieren."
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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