Taubenwart Friedbert Doll kümmert sich um Taubenpopulation in Bruchsal
Friedensboten oder Zankapfel?
Bruchsal (kn) Allgemein gelten Tauben als Friedens- und Hoffnungszeichen, aber sie können auch zum Streitobjekt und Zankapfel werden, wenn sie gehäuft auftreten und Fassaden, Gehwege oder Bänke verschmutzen. Dann „flattern“ die Beschwerden auch beim Ordnungsamt Bruchsal auf den Schreibtisch. Die Stadtverwaltung sei sich dieser Situation und ihrer Verantwortung bewusst, teilt die Verwaltung in Bruchsal mit. Man habe deshalb schon vor vielen Jahren ein Taubenfütterungsverbot erlassen. Verstöße gegen dieses Verbot können demnach mit einem Bußgeld zwischen zehn und 1.000 Euro geahndet werden.
Gips-Eier statt echte Eier
Ergänzend dazu beschäftigt die Stadt Bruchsal mit Friedbert Doll einen Taubenwart, der dafür sorgen soll, dass die Zahl der Tauben nicht zu sehr ansteigt. Doll ist selbst Brieftaubenzüchter und kennt sich bestens mit diesen Tieren aus. Im alten Feuerwehrhaus in der Friedrichstraße hat man direkt unter dem Dach einen Taubenschlag eingerichtet, wo die Tiere einen Unterschlupf finden und ihre Nester bauen können. Friedbert Doll kontrolliert die Gelege und tauscht echte gegen falsche (Gips-)Eier aus oder gegen „tote“ Eier. Acht bis zehn Eier entnimmt er den Nestern jede Woche. Diese Zahl zeige, wie wichtig die Aufgabe des Taubenwarts ist, heißt es von Seiten der Verwaltung. So könne man die Population steuern und im Griff behalten.
Im Winter bis zu 180 Tauben im alten Feuerwehrhaus
„Damit die Tiere den Taubenschlag annehmen, muss er in der Nähe ihrer sonstigen Lebensumgebung liegen“, sagt Doll. Die Tauben erhielten Wasser und Futter im alten Feuerwehrhaus und konzentrierten sich damit auf dieses Areal. Im Sommer seien es rund 120 Vögel, im Winter bis zu 180, die in den Taubenschlag kämen, sagt Doll. Er beseitigt auch den Taubenkot und lässt ihn vom städtischen Baubetriebshof abholen.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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