Vereinsprojekt erfolgreich umgesetzt
Informationstafel am jüdischen Friedhof in Oberöwisheim eingeweiht

Bei der feierlichen Übergabe in Kraichtal-Oberöwisheim (von links): Mitarbeiter des Städtischen Bauhofs, Karl-Heinz Glaser, Alfons Oßfeld, Elisabeth Hilbert und Tobias Borho. | Foto: Stadt Kraichtal
  • Bei der feierlichen Übergabe in Kraichtal-Oberöwisheim (von links): Mitarbeiter des Städtischen Bauhofs, Karl-Heinz Glaser, Alfons Oßfeld, Elisabeth Hilbert und Tobias Borho.
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Kraichtal (red) Kürzlich fand in Oberöwisheim eine besondere Feier statt: Bürgermeister Tobias Borho traf sich mit Karl-Heinz Glaser und Alfons Oßfeld vom Heimat- und Museumsverein Kraichtal sowie mit Elisabeth Hilbert, die den Verein Jüdisches Leben Kraichgau vertrat, um gemeinsam eine neue Informationstafel feierlich einzuweihen. „Mit dieser Tafel soll die lange und bewegte Geschichte der jüdischen Gemeinden gewürdigt werden, die über Jahrhunderte das Leben in der Region mitgestaltet hat“, so Elisabeth Hilbert, sichtlich bewegt. Darüber hinaus gibt die Tafel einen Einblick in die Bedeutung des jüdischen Friedhofs als Ort des Gedenkens und der Erinnerung an die Verstorbenen.

„Was lange währt, wird endlich gut“

Der jüdische Verbandsfriedhof Oberöwisheim ist ein geschichtsträchtiger Ort. Er diente nicht nur als letzte Ruhestätte zahlreicher jüdischer Bürger, sondern steht auch als Symbol für das einst blühende jüdische Leben in der Region. Bereits ab dem 17. Jahrhundert spielten die jüdischen Verbandsfriedhöfe im Kraichgau eine bedeutende Rolle. Neben Oberöwisheim, wo das älteste Grab aus dem Jahr 1629 stammt, gehörten auch die Friedhöfe in Heinsheim und Waibstadt zu den zentralen Stätten jüdischer Bestattungskultur. „Um diese Geschichte für die Öffentlichkeit besser zugänglich zu machen und das Bewusstsein für die Bedeutung dieses Ortes zu stärken, wurde auf Initiative des Heimat- und Museumsvereins eine informative Tafel errichtet“, erklärte Karl-Heinz Glaser, der Vorsitzende des Vereins. Die Idee dazu entstand bereits 2016, als der Verein Jüdisches Leben im Kraichgau gemeinsam mit dem Heimat- und Museumsverein die Veranstaltungsreihe „Jüdische Wochen Kraichtal“ ins Leben rief. Ganz nach dem Motto „Was lange währt, wird endlich gut“ freuten sich alle Anwesenden, dass die Vision von damals nun Wirklichkeit geworden ist.

"Beitrag zur Erinnerungskultur leisten"

„Mit dieser Maßnahme möchten wir einen Beitrag zur lokalen Erinnerungskultur leisten und das Wissen über das jüdische Erbe in unserer Region bewahren, auch als Mahnmal“, betonte Kraichtals Stadtoberhaupt. Gleichzeitig sprach Bürgermeister Borho seinen Dank an alle Beteiligten aus, die dieses Projekt möglich gemacht haben. Insbesondere hob er Carmen Krüger (Grafik und Layout), Melanie Neißl (Friedhofsverwaltung), die Tiefbauabteilung des städtischen Bauhofs sowie die beteiligten Vereine hervor, die sich um die Inhalte und Texte kümmerten. Um den Friedhofsbesuch angenehmer zu gestalten, wurde kürzlich nahe des Eingangs eine Ruhe- und Rastbank aufgestellt. Weitere Informationen zu Besichtigungen oder Führungen erhalten Interessierte unter der Telefonnummer 07250 77-32 bei der Friedhofsverwaltung.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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