Eduard-Spranger-Schule war bei den Special Olympics in Hannover
Sie sind jung, sportlich, voll überbordender Energie, ansteckend guter Laune und kommen aus Hannover? Richtig, das können weder die Scorpions noch Gerhard Schröder sein, es kann sich nur um die Delegation der Eduard-Spranger-Schule Oberderdingen handeln, die von den Special Olympics National Games in der Hauptstadt Niedersachsens zurückkommt.
Fünf Tage konnten die 21 Sportlerinnen und Sportler bei den Nationalen Olympischen Spielen für Menschen mit geistiger Behinderung zeigen, was in ihnen steckt. Über 4800 Athleten aus ganz Deutschland waren angereist, um sich in 19 Disziplinen zu messen, darunter fünf Leichtathleten, zehn Fußballer und sechs Boccia-Spielerinnen und Spieler des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums aus dem Kraichgau.
Zwei Jahre auf Olympia hin gefiebert
Zwei Jahre – seit dem Abschluss der Spiele in Düsseldorf – hatten die Schülerinnen und Schüler auf diese Tage hin gefiebert, regelmäßig in Arbeitsgemeinschaften und im Sportunterricht trainiert, an Turnieren teil genommen und sich schließlich in regionalen Wettkämpfen für dieses Großereignis qualifiziert. Bis es endlich losgehen konnte, war allerdings noch einige organisatorische Arbeit zu leisten. Für 21 Sportlerinnen und Sportler, sowie sieben Betreuer Unterkünfte zu besorgen und die notwendige Ausrüstung zu beschaffen, ist eine Sache, die dabei entstehenden Unkosten zu finanzieren, aber eine ganz andere. Zur Freude aller Beteiligten konnten jedoch genügend Spender gefunden werden, die bereit waren, das ehrgeizige Projekt zu unterstützen, und so durfte im Frühjahr ebenso beruhigt wie selbstbewusst festgestellt werden: "Jetzt kann uns nichts mehr aufhalten.“
Zum Ziel mit „Special Olympics Busfahrer No.1“
Eine weitere wesentliche Voraussetzung dafür war, wie bereits in vergangener Zeit, der engagierte Einsatz von Rolf Wilk. Der Busunternehmer aus Flehingen, schon vor Jahren vom gesamten Team zum „Special Olympics Busfahrer No.1“ gekürt, ließ es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen, „seine Mannschaft“ auf eigene Kosten an den Ort des Geschehens zu bringen. Nach einem bunten und abwechslungsreichen Willkommensgruß durch die stimmungsvolle Eröffnungsfeier, in deren Rahmen das Olympische Feuer entzündet wurde, begannen endlich die eigentlichen Wettkämpfe im Sportpark der HDI-Arena Hannover.
Überraschungserfolg der Fußballer
Cheftrainer Gerd Bihn und Trainer Joachim Seitz waren mit einer nahezu komplett neu zusammengestellten Fußballmannschaft angereist, doch der Mangel an Erfahrung wurde in den Matches durch Kampgeist und Einsatzwille wettgemacht. Mit einem sechsten Platz gelang dem Team mit Daniel Hildebrand, Sotirios Polichronidis, Ertugrul Ekiz, Jonas Bothner, Alina Machauer, Michelle Szekulla, Justin Scherer, Luca Regert, Philipp Krätzel und Steve Grobleben bei 18 teilnehmenden Mannschaften ein Überraschungserfolg. Darauf lässt sich aufbauen.
Drei Medaillen für die Leichtathleten, eine für das Boccia-Team
Mit ihren Leichtathleten Dario Mader, Cinderella Gajdosik, Thea Haug, Marc Fesenbeck und Melanie Rappold hatten Alex Köninger, Sarah Uhrich und Andreas Berenz an vielen Orten gleichzeitig zu sein: vom 75m-Lauf zum Kugelstoßen, ohne den Weitsprung links liegen zu lassen oder eine Siegerehrung zu verpassen, bei denen schließlich auch drei Medaillen abzuholen waren. Gisela Weindel als Trainerin des Boccia-Teams konnte bei ihren Spielerinnen und Spielern auf eine Kombination aus „alten Hasen“ und „jungen Wilden“ setzen. Dass für Eva-Marie Krupp, Isabel Martins-Cordeiro, Adrian Obertshauser, Jennifer Hoffmann, Cüneyt Han und Furkan Sahin trotz überwiegend hervorragender Leistungen nur einmal Edelmetall heraussprang, lag entgegen verbreiteter Gerüchte wohl weniger an den gestiegenen Rohstoff-Weltmarktpreisen für Bronze, Silber und Gold, sondern kann vielmehr als Indiz für das ständig steigende Niveau der Veranstaltung gewertet werden.
Großartiger Zusammenhalt
Manche Enttäuschung blieb also nicht aus, doch der großartige Zusammenhalt der Mannschaften und der ganzen Delegation ließ nicht viel Zeit für melancholische Stimmung, denn noch bevor die letzte Träne getrocknet war, kam schon die nächste La-Ola-Welle um die Ecke und spülte allen kurzfristigen Ärger weg. Zurück bleiben fünf herrliche Tage mit Sport, Spaß und zahllosen einzigartigen Eindrücken und der feste Entschluss und von Herzen kommende Wunsch, auch in zwei Jahren wieder dabei zu sein – wo auch immer die nächsten Special Olympics National Games 2018 stattfinden werden.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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