Petra Thomsen macht zum ersten Mal die Triathlon-Mitteldistanz
„Über die Ziellinie und dann genießen!“
Bad Schönborn (ger) Bei Petra Thomsen und dem Triathlon war es nicht unbedingt Liebe auf den ersten Blick, eher kann man von einer allmählichen Annäherung sprechen. Die 41-Jährige aus Bad Langenbrücken hat zwar schon immer Sport gemacht, aber lange Zeit war sie – nach einem Laufkurs vor 17 Jahren, den sie ganz grauenhaft fand – nur gewalkt. Dann dachte sie: „Jetzt laufe ich mal ein Stück.“ Aber dieses „Stück“ war immer nur bis zur Brücke in der Nähe. „Irgendwann bin ich dann mal über die Brücke und weiter gelaufen. Und dachte: Hoppla, das geht ja!“
Mit dem Triathlon begann sie aber als Schwimmerin in einer Staffel beim Triathlon im Kraichgau. Auslöser waren Bekannte – Väter aus dem Kindergarten, in den ihre Kinder gingen – die ein Staffelteam gebildet hatten. Da dachten sie und ihr Mann: „Das können wir auch.“ Ihr Mann Mario übernahm das Radfahren und eine Freundin das Laufen. „Ich schwimme schon immer gern, das fällt mir leicht“, erzählt die Mutter von vier Kindern im Alter von 18, 16, acht und sechs Jahren. „Dass man mal einen ganzen Triathlon macht, war aber unvorstellbar.“
Wie beim Laufen, das ihr irgendwann nicht mehr genügt hat, war ihr auch nur eine Disziplin dann doch zu wenig. „Zuerst bin ich nur eingesprungen, weil die Sportpartnerin, mit der mein Mann die Staffel gemacht hat, aufhörte.“ Sie schwamm und lief, ihr Mann fuhr Rad. In der Zwischenzeit hat sie schon viermal allein den Sparkasse 5150 Kraichgau powered by KraichgauEnergie gemacht, die olympische Distanz über 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen.
Und warum dieses Jahr die Mitteldistanz, den Sparkasse IRONMAN 70.3 Kraichgau powered by KraichgauEnergie? „Das ist ja mein Heimrennen, das muss jetzt einfach mal sein“, schmunzelt sie. Mit ihrer Berufstätigkeit – die hauswirtschaftliche Betriebsleiterin kocht im Kindergarten „Lichtblick“ in Langenbrücken –, vier Kindern und zwei Hunden läuft das Training nicht so ganz nach Plan ab. „Man muss improvisieren und wird auch erfinderisch.“ Mit dem Laufband oder dem Rad auf der Rolle kann man auch trainieren, wenn die Kinder krank sind. Oder größere Einheiten wie das Koppeltraining finden an Wochenenden statt, wenn die großen Kinder auf die kleinen aufpassen können.
Warum weniger Frauen als Männer beim Triathlon dabei sind, liegt ihrer Meinung nach genau daran: Dass Frauen mit Familie und Beruf im Alltag doppelbelastet sind. „Und Männer tun sich auch körperlich leichter. Wenn die mal nicht trainieren, sind sie trotzdem noch fit.“ Aber der Mut zum Abenteuer lohnt sich: „Ich sage mir immer, wenn man’s nicht macht, kann man nicht erfahren, wie es wird.“ Für den Renntag am 7. Juni wünscht sie sich, dass es nicht allzu heiß wird. „Und mein Ziel ist nur, über die Ziellinie zu kommen. Und danach genießen!“
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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