Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal: Implantation des kleinsten Herzschrittmachers der Welt

Oberarzt Dr. Tobias Riexinger nahm die Implantation des Herzschrittmachers vor.
 | Foto: Kliniken des Landkreises Karlsruhe
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Premiere im Herzkatheterlabor der RKH Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal: Zum ersten Mal wurde dort der kleinste Herzschrittmacher der Welt erfolgreich implantiert.

Bruchsal (pm) Zum ersten Mal in der Geschichte der Klinik für Kardiologie, Angiologie, Diabetologie, Neurologie und Intensivmedizin in der RKH Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal, die unter der Leitung des Ärztlichen Direktors Professor Dr. Martin Andrassy steht, wurde von Dr. Tobias Riexinger der weltweit kleinste Herzschrittmacher erfolgreich implantiert. Er ist kaum größer als eine Medikamentenkapsel und hat für die Patienten mehrere Vorteile.

Herzschrittmacher der neuesten Generation

Gerät das Herz immer wieder außer Takt oder schlägt es dauerhaft zu langsam, reicht eine medikamentöse Behandlung nicht mehr aus und es hilft oft nur noch die Implantation eines Herzschrittmachers als elektrischer Taktgeber. Bei herkömmlichen Herzschrittmachern wird im oberen Brustkorb unter der Haut eine Batterie implantiert und durch Kabel mit einer an der Herzspitze sitzenden Elektrode verbunden. Bei den nun zum ersten Mal implantierten Herzschrittmacher der neuesten Generation, der mit einer Größe von knapp zwei Zentimetern und einem Gewicht von nur rund zwei Gramm kaum größer ist als eine Medikamentenkapsel, sind Batterie und Elektrode kabellos vereint. Ohne Operation und Vollnarkose wurde der Mini-Herzschrittmacher mit einem Katheter über die Leistenvene am Bein bis ins Herz transportiert und dort an der Herzspitze angebracht.

Trotz seiner Miniatur-Größe verfügt er über die gleichen Funktionen wie herkömmliche Schrittmacher und seine Batterie hält zehn bis 12 Jahre. Nach Ablauf der Funktionsdauer kann man entweder einen weiteren Schrittmacher hinzu setzen oder aber das bisherige Gerät komplett ausschalten.

Viele Vorteile für Patienten

Dieses Verfahren zeichnet sich durch eine geringe Komplikationsrate und eine ganze Reihe an Vorteilen für die Patienten aus. Durch den Verzicht auf eine Operation mit Hautschnitt im oberen Brustkorb ist das Verfahren schonend und es bleiben keine Narben oder sichtbare Wölbungen der Haut durch die darunter liegende Batterie. Zudem ist der Patient nach der Implantation bei bestimmten Aktivitäten weniger eingeschränkt. „Diese revolutionäre Miniaturisierung bei den Herzschrittmachern eignet sich zwar nicht für alle Patienten, ist aber für die in Frage kommenden Patienten eine große Bereicherung“, so Riexinger.

Im modernen Herzkatheterlabor der RKH Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal werden sämtliche diagnostischen und therapeutischen Untersuchungen des Herzens sowie der peripheren Gefäße durchgeführt. Eine 24-Stunden Bereitschaft gewährleistet die Behandlung von akuten Verschlüssen der Herzkranzgefäße sowie Becken- und Bein-Gefäße.

Oberarzt Dr. Tobias Riexinger nahm die Implantation des Herzschrittmachers vor.
 | Foto: Kliniken des Landkreises Karlsruhe
Die Batterie eines herkömmlichen Schrittmachers im Vergleich zum neuen Mini-Schrittmacher. | Foto: Kliniken des Landkreises Karlsruhe
Autor:

Wiebke Hagemann aus Bretten

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