Für Erhalt und Ausbau der Kernzeitbetreuung: Bauerbacher Eltern gründen Förderverein Grundschule

Erfolgreich für Kernzeitbetreuung: Die Gründungsmitglieder des Fördervereins Grundschule Bauerbach (von links) Melanie Steiger, Christina Kesel (Schriftführerin), Alice Caterina (Kassenwartin), Sigrun Pohnke (Vorstandsvorsitzende), Eileen Wagenrad, Patricia Knopp (stv. Vorstandsvorsitzende), Astrid Lange (Pressewartin), Ina Metzner und Mikail Günes (Elternbeirat Grundschule) haben noch jede Menge ehrgeizige Pläne. | Foto: privat
  • Erfolgreich für Kernzeitbetreuung: Die Gründungsmitglieder des Fördervereins Grundschule Bauerbach (von links) Melanie Steiger, Christina Kesel (Schriftführerin), Alice Caterina (Kassenwartin), Sigrun Pohnke (Vorstandsvorsitzende), Eileen Wagenrad, Patricia Knopp (stv. Vorstandsvorsitzende), Astrid Lange (Pressewartin), Ina Metzner und Mikail Günes (Elternbeirat Grundschule) haben noch jede Menge ehrgeizige Pläne.
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Der Grundschule in Bauerbach drohen ihre ohnehin wenigen Schüler abhanden zu kommen. Mit Hilfe eines neu gegründeten Fördervereins setzen sich berufstätige Eltern für Erhaltung und Ausbau der Kernzeitbetreuung ein.

BRETTEN (ch) Der Grundschule in Bauerbach drohen ihre ohnehin wenigen Schüler abhanden zu kommen. Weil die bisher angebotene Kernzeitbetreuung wackelt, denken einige berufstätige Eltern darüber nach, ihre diesjährigen Schulanfänger in anderen Stadtteilen anzumelden. Doch bevor es soweit ist, wollen die Eltern versuchen, mit Hilfe eines neu gegründeten Fördervereins für die Grundschule Bauerbach die Situation zu verbessern.

Abwanderung bedroht Grundschulexistenz

Damit macht das Beispiel anderer Grundschulfördervereine in Büchig und Rinklingen nun auch in Bauerbach Schule. „Ziel ist, dass das benötigte Betreuungsangebot auch in Bauerbach entsteht und das Abwandern der Schulkinder in andere Gemeinden verhindert wird“, sagt die Vorsitzende des Fördervereins Grundschule Bauerbach (FVGS), Sigrun Pohnke. Andernfalls, so die Befürchtung der zweifachen Mutter, könnte dies „langfristig das Ende der kleinsten Grundschule des Landkreises Karlsruhe bedeuten“. Bei ihrer Vereinsgründung Ende Januar ließen sich die acht Mütter und ein Vater von einem Vertreter des Fördervereins Grundschule Rinklingen beraten.

Kernzeitbetreuung im Kindergarten läuft aus

Bisher war der Bedarf für Kernzeitbetreuung in Bauerbach mit zwei bis drei Kindern pro Schuljahr relativ gering. Geändert hat sich das nach Pohnkes Worten erst, als der katholische Kindergarten St. Peter in Bauerbach seine Öffnungszeiten bis 14.30 Uhr verlängerte. Das nutzten berufstätige Eltern, um ihre Arbeitszeiten entsprechend auszuweiten. Bei einer von sechs Müttern durchgeführten Umfrage stellte sich heraus, dass Eltern von zwölf angehenden Schulanfängern für das kommende Schuljahr 2018/2019 eine nachmittägliche Kernzeitbetreuung benötigen, davon neun sogar über 14 Uhr hinaus. Allerdings haben sich die Aussichten dafür Ende letzten Jahres verdüstert. Denn der Kindergarten St. Peter, der bislang die Kernzeitbetreuung im Auftrag der Stadt Bretten von 7.30 Uhr bis Unterrichtsbeginn und von 12 bis 14 Uhr durchführt, teilte mit, dass diese aus betriebsrechtlichen Gründen künftig nicht mehr angeboten werden könne.

Stadt unter Bedingungen bereit

Um die Kernzeitbetreuung „idealerweise direkt an der Bauerbacher Grundschule“ aufrecht zu erhalten, suchten die betroffenen Eltern das Gespräch mit der Stadt. Eine diesbezügliche Nachfrage der Brettener Woche beantwortete die zuständige Mitarbeiterin im Amt für Bildung und Kultur, Sarah Kraus, kurz vor Produktionsschluss am Dienstagnachmittag: „Wenn die notwendigen Rahmenbedingungen eingehalten werden, ist die Stadt bereit, an der GS Bauerbach die ergänzende städtische Betreuung zu übernehmen.“ Grundvoraussetzung sei ein geeigneter Raum im Schulgebäude, was im Laufe dieser Woche bei einem Vororttermin geklärt werde. Laut FVGS hat die kommissarische Schulleiterin Ursula Maria Steinbach bereits Unterstützung signalisiert.

Förderverein füllt Betreuungslücke

Geplant ist, so Sarah Kraus weiter, bei der bevorstehenden Schulanmeldung im März Anmeldeformulare auszugeben, auf denen Montag bis Freitag von 7 Uhr bis Unterrichtsbeginn eine Frühbetreuung und von Unterrichtsende bis 14 Uhr eine Mittagsbetreuung angeboten wird. „Wenn das so ist, sind wir voll zufrieden“, freut sich die Fördervereinsvorsitzende. Die verbleibende Betreuungslücke zwischen 14 und 16 Uhr wolle der Förderverein selbst übernehmen. Diese zusätzlichen Betreuungszeiten würden auch nur von Montag bis Donnerstag gebraucht. Zwar schreiben die städtischen Richtlinien eine Mindestgruppengröße von zehn Kindern vor. Aber Sigrun Pohnke hat keinen Zweifel, dass die Eltern diese Hürde nehmen werden: „Wenn alle Eltern, die bis jetzt interessiert sind, verbindlich zusagen, sind wir bei 13 Kindern.“

Eltern planen weitere Aktivitäten

Auch für die weitere Zukunft des Fördervereins ist Pohnke optimistisch. Sobald die Eintragung ins Vereinsregister abgeschlossen ist, rechnet sie mit weiteren Eintritten, denn: „Wir haben ja noch mehr Ideen und Ziele.“ Analog zum Rinklinger Vorbild denken die Bauerbacher beispielsweise an eine eigene Ferienbetreuung sowie weitere Aktivitäten zur Unterstützung von Kindern, Lehrerinnen und Eltern. Momentan wird an einer Internetseite und Informationsmaterial gearbeitet. Nach den Osterferien ist ein Informationsabend geplant. Mit Elternbeirat, Schulleitung und Stadt ist man im Gespräch. Für den 1. März um 16 Uhr hat sich bereits Bürgermeister Michael Nöltner zum Besuch angekündigt. Nun freuen sich die Eltern, wenn sich unter E-Mail fv.gs.bauerbach@google.com weitere Interessierte melden, die sich tatkräftig und auch finanziell einbringen wollen.

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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