Nicht den letzten Cent verplanen
Die Immobilienfinanzierung ist vor allem eine Rechenaufgabe
(be.p) Wer eine Immobilie kaufen will, muss sich in der Regel hoch verschulden. Riskant ist es, die Finanzierung zu eng zu schnüren, etwa, weil wenig Eigenkapital vorhanden ist. Der Verband der Privaten Bausparkassen informiert, worauf künftige Bauherren achten sollten:
Nebenkosten
Allein für die Beurkundung des Kaufvertrags und den Grundbucheintrag berechnet der Notar anderthalb bis zwei Prozent des Kaufpreises. Die Grunderwerbsteuer liegt je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent. Maklergebühren betragen zwischen vier und sieben Prozent des notariellen Kaufpreises. Die Nebenkostensumme kann daher bis zu 15 Prozent des Kaufpreises betragen. Kostet die Immobilie 200.000 Euro, kommen bis zu 30.000 Euro dazu.
Kredit
Je mehr Eigenkapital in die Finanzierung eingebracht werden kann - mindestens ein Viertel, besser ein Drittel der Gesamtkosten - desto weniger Geld muss man sich leihen. Unterschätzt man seinen Kreditbedarf, wird eine Nachfinanzierung nötig und teuer. Setzt man ihn zu hoch an, verlangen Banken eine so genannte Nichtabnahme-Entschädigung auf die nicht ausgezahlte Kreditsumme.
Monatsrate
Die monatlichen Raten sollten ein Drittel der Einkünfte nicht übersteigen, also 1.000 Euro bei einem Haushaltseinkommen von 3.000 Euro netto. Unvorhergesehene Ausgaben müssen problemlos bezahlbar bleiben. Darum nicht den letzten Cent des Nettoeinkommens verplanen und eine Sicherheitsreserve von drei bis sechs Monatsgehältern behalten.
Tilgung
Je niedriger die Tilgung, desto länger dauert es, bis die Immobilie schuldenfrei ist. Das verteuert die Gesamtfinanzierung. Spätestens zu Beginn des Rentenalters sollte das Haus abbezahlt sein. Deshalb ist zu prüfen, ob wenigstens zwei, besser drei Prozent Tilgung im Monat möglich sind. Außerdem kann man im Zinstief eine möglichst lange Zinsbindung vereinbaren - mindestens 15 oder 20 Jahre.
Förderung
Wohn-Riester, KfW-Programme oder Baugeld vom Bürgermeister entlasten das Portemonnai. Wer beispielsweise die Wohn-Riester-Förderung nicht nutzt, verschenkt schnell eine fünfstellige Summe an Zulagen und Steuervorteilen. Die eigene Recherche, zum Beispiel unter www.baufoerderer.de, einem Info-Portal des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, hilft bei der Vorbereitung. (be.p)
Autor:Kraichgau News Ratgeber aus Bretten |
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