Atomenergie 30 Jahre nach Tschernobyl
Bretten. Anlässlich des 30. Jahrestages der Atomkatastrophe in Tschernobyl führten der ‚Initiativkreis Energie Kraichgau in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde Bretten einen Themenabend durch. Ergänzt wurde er durch eine Mahnwache am Samstag auf dem Marktplatz in Bretten.
Herausgestrichen wurde bei beiden Veranstaltungen, dass Gefahren von Atomkraftwerken nicht nur bei den bisherigen Katastrophen wie in Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011 zu Tage treten. Eine auch in Deutschland bisher ungelöste Frage lautet: Was tun mit dem hochradioaktiven Abfall, der für für mehr als 100.000 Jahre sicher gelagert werden muss. Wie ist so etwas technisch machbar – und wer zahlt dafür?
Der Themenabend brachte diese brisante Thematik den Besuchern zunächst mit den Dokumentarfilm ‚Die Reise zum sichersten Ort der Erde‘ näher, danach gab Harry Block vom BUND Mittelrhein einen fundierten und detaillierten Überblick. Hierbei unterstrich er, dass mit jedem Jahr, das Atomkraftwerke auch in Deutschland weiter laufen, die Menge des radioaktiven Mülls und damit das Problem größer wird. Mehr Tempo beim Atomausstieg ist für ihn die einzige logische Konsequenz – verbunden mit dem konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien und der Speicher für elektrische Energie.
Auch am Samstag zur Mahnwache wies Volker Behrens vom Initiativkreis Energie Kraichgau in einer kurzen Ansprache auf das drängende Problem der Endlagerung radioaktiver Abfälle hin. Mit Blick auf die heutige Situation in Tschernobyl berichtete er von dem Betonsarkophag, der jetzt mürbe wird, sodass er durch eine mächtige Stahlkuppel geschützt werden muss. Diese soll 2017 fertig werden und wird mindestens 2 Milliarden Euro kosten – Deutschland ist bei der Finanzierung mit einigen 100 Millionen Euro mit dabei. Mehr Tempo beim Atomausstieg – so die Forderung daher auch bei der Mahnwache auf dem Brettener Marktplatz.
Autor:Gabriele Meyer aus Bretten |
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