Bernd Neuschl bringt Weihnachtsträume fies ins Straucheln
(wod) "Alle Jahre fieser": Ja, ganz bestimmt. Jedenfalls wenn man Bernd Neuschl am Mittwoch im Bernhardushaus zuhörte, als er Weihnachten bei seiner Lesung einmal mehr von einer ganz anderen Seite ins Visier nahm. Das Evangelium als Facebook-Posts, die Post-Bescherungsparties der legendären 1970-er Jahre mit Lambrusco und Nudelsalat, Anti-Weihnachtsmarkt-Outing - von Sträter bis Evers, von Goosen bis Rilke: Meisterlich gelesen und teils auch gespielt von einem grandiosen Bernd Neuschl. Und musikalisch - mit Weihnachtsliedgut deutscher und anglo-amerikanischer Provenienz - nicht minder meisterlich umgarnt von Jennifer Loosemoore und ihrem Begleiter am Flügel, Jogi Link.
Bereits zum dritten Mal hatte der Lions Club Bretten zu dieser nicht unbedingt zur vorweihnachtlichen Behaglich- und Besinnlichkeit beitragenden Show der ganz und gar unfestlichen Texte eingeladen und erneut war das Bernhardushaus bis auf den letzten Platz besetzt. Selten so gelacht - auch wenn der eine oder die andere im Publikum durchaus Züge der eigenen weihnachtlichen Befindlichkeit in den Texten wiedererkannte. Und die sind ja beileibe nicht immer kongruent mit den unwirklichen Weihnachtsträumen, die uns Werbung und schön fotografierte Filme vorgaukeln. Etwas schräg und durchaus neben den Lachern zum Nachdenken anregend. Folgt man der Steigerung, müsste kommendes Jahr der Superlativ dran sein: Dann wird Neuschls Weihnachtslesung 2018 "am fiesesten". Die, welche die diesjährige "fieser"-Show gehört haben, wird es freuen.
Autor:Gerd Markowetz aus Bretten |
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