Blick über den Tellerrand: Kraichtaler Tourismusschaffende auf Exkursion
Am Montag, 19. Februar, waren im Rahmen einer Exkursion einige Tourismusschaffende aus Kraichtal im Nordkraichgau unterwegs.
KRAICHTAL (san) Am Montag, 19. Februar, waren im Rahmen einer Exkursion einige Tourismusschaffende aus Kraichtal im Nordkraichgau unterwegs. In einer kurzweiligen Führung durch das Winzermuseum Rauenberg erfuhren die Anwesenden Interessantes zur Geschichte des Nordkraichgaus und es wurde schnell klar, dass zwischen Nordkraichgau und Kraichtal viele Verbindungen – ob durch Firmen- oder Familiengeschichten, Geologie und Historie – existieren.
Nebenerwerb mit Liebe betrieben
Anhand von Artefakten aus dem alltäglichen Leben und den lebendigen Erzählungen des Gästeführers wurde die Vergangenheit der Region auf eindrucksvolle Weise zum Leben erweckt. Das Winzermuseum, das sich im ehemaligen speyrisch-fürstbischöflichen Schloss zu Rauenberg befindet, fasziniert mit einzigartigen Gegenständen, die – anders als der Name sagt – hauptsächlich nicht aus dem Winzertum stammen, sondern aus dem alltäglichen Leben der dörflichen Umwelt der Winzerfamilien rund um den Letzenberg, des Angelbachtals und des Kraichgaus. Die Erklärung zum Museumsnamen führen die Initiatoren in ihrem Begleitflyer aus: „Der Weinbau unserer Region wurde und wird überwiegend von „Feierabendwinzern“ betrieben. Die Arbeit im „Wengert“ war schon immer ein mehr oder weniger ertragreicher Nebenerwerb, aber mit Liebe betrieben. Haupterwerb waren andere Landwirtschaftszweige, Handwerk oder recht früh Industriearbeit. All diese Bereiche sind im Museum vertreten. Was die unterschiedlichen Zugehörigkeiten aber verbindet, ist die Winzerei, daher der Name „Winzermuseum“.“ 2003 wurde das im Jahr 1964 gegründete Museum erweitert, so dass heute auf insgesamt 800 qm Besucher auf eindrucksvolle Weise in die Vergangenheit reisen können. Öffnungszeiten: an jedem ersten Sonntag im Monat, von 14 von 17 Uhr, außerhalb dieser Zeiten ist der Besuch im Rahmen von Führungen möglich.
Einblicke ins Förderinstrumentarium der EU
Ein weiterer Programmpunkt der Exkursion war die Teilnahme an der in Mühlhausen stattfindenden öffentlichen Sitzung des LEADER-Auswahlausschusses, der an diesem Tag über Fördermittel für Projekte aus dem ganzen Kraichgau entschied. Als Besucher gewannen die Exkursionsteilnehmer einen Eindruck von dem Förderinstrumentarium der EU zur Entwicklung ländlicher Regionen. Viele der Projekte, die über LEADER gefördert werden, sind Maßnahmen, die zur touristischen Entwicklung einer ländlichen Region beitragen. An diesem Tag konnten Besucher miterleben, wie ein Fokusprojekt der hiesigen Tourismusarbeit eine weitere Hürde nahm. Denn das interkommunale LEADER-Wanderwegeprojekt - unter Trägerschaft der Stadt Kraichtal - bekam bei der Sitzung des Auswahlausschusses „grünes Licht“ für weitere Fördermittel. Mit 24 Punkten erhielt das Vorhaben mit zweithöchster Platzierung die Zusage. Damit kann das Projekt mit LEADER-Förderung umgesetzt werden. Ebenso erfreulich für alle anwesenden Kraichtaler war, dass ein weiteres Projekt aus Kraichtal - Träger ist die Metzgerei Deckinger aus Oberöwisheim (Kernziel: Verbesserung der Nahversorgung mit Fokus auf regionale Produkte) - ebenfalls die Zustimmung des Auswahlausschusses erhielt.
Tourismus als Mannschaftsspiel
Die Exkursion zeigte, dass Tourismusarbeit sowohl vor als auch hinter den Kulissen stattfindet. Sie selbst – zum Handlungsfeld „Netzwerkarbeit“ gehörend – war ebenso Maßnahme der Tourismusarbeit, die seit 2015 in Kraichtal mit einer touristischen Beratungsstelle in der Stadtverwaltung einen Platz gefunden hat. Tourismus gilt als Mannschaftsspiel, daher ist die Stärkung des Leistungsträgernetzwerkes ein wichtiges Instrument der Tourismusförderung.
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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