„Wander3Klang“ von Martin Kuhnle
Durch Streuobstwiesen, Weinhänge und Wälder

Der Waldenserort Schönenberg liegt uns zu Füßen. | Foto: Fotos: Martin und Heidi Kuhnle/Wanderkarten: Bergverlag Rother
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  • Der Waldenserort Schönenberg liegt uns zu Füßen.
  • Foto: Fotos: Martin und Heidi Kuhnle/Wanderkarten: Bergverlag Rother
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Verlost werden 3x1 Buch „Wander3Klang“ von Martin Kuhnle, erschienen im Bergverlag Rother. Beantworten Sie einfach folgende Frage: Wie viele Routen sind enthalten? Mit einem Anruf unter der Telefonnummer 0137/8222765 sind Sie dann ganz einfach bei der Verlosung dabei*. Teilnahmeschluss ist am Montag, 10. Oktober 2022. Die GewinnerInnen werden auf kraichgau.news bekannt gegeben.

Region (kn) Mit dem Rother Wanderbuch »Wander3Klang« ist man in der Weinbau- und Naherholungsregion Naturpark Stromberg-Heuchelberg und im angrenzenden Kraichgau unterwegs. Die Naturpark-Gemeinden haben sich ein besonderes Wanderkonzept ausgedacht: von einem Startpunkt aus sind jeweils drei unterschiedlich lange und schwierige Wanderungen erschlossen, sodass für jeden Geschmack und jede Gelegenheit das Richtige dabei ist.

Insgesamt 64 Touren stellt der erfahrene Wanderbuchautor Martin Kuhnle in diesem Band vor. Die meisten sind absolut familientauglich, die kurzen auch an einem Sonntagnachmittag zu bewältigen. Die Routen könnten abwechslungsreicher nicht sein: Sie verlaufen durch Streuobstwiesen, Weinhänge und Wälder und führen in Fachwerkdörfer mit urigen Besenwirtschaften. Die Wanderungen laden dazu ein, die Seele baumeln zu lassen und den hektischen Alltag für ein paar Stunden zu vergessen.

Die Tourenbeschreibungen enthalten genauen Angaben, was auf den Wanderer zukommt: Gehzeit, Höhenmeter, Schwierigkeiten sind akribisch aufgeführt und erlauben eine zielgerichtete Auswahl der passenden Wanderung. Hilfreich sind die tabellarische Übersicht aller Touren sowie die informative Übersichtskarte auf den Umschlaginnenseiten.

Ergänzend gibt es natürlich auch detaillierte Informationen zu Verkehrsanbindung und Einkehr bei jeder Tour. Zudem stehen für sämtliche 64 Strecken GPS-Tracks zum Download bereit. Schöne Fotos stimmen auf ein genussvolles Wandern ein. Daneben sorgen genaue Wanderkärtchen mit eingezeichnetem Wegverlauf und aussagekräftige Höhenprofile für den Überblick unterwegs.

„Wander3Klang“ von Martin Kuhnle ist erhältlich unter www.rother.de.

Wandertipp: Auf den Spuren Henri Arnauds | 4.15 h, 15,5 km, ↗ 210 m, ↘ 210 m

»Aize«, so nennen die Ötisheimer ihr Dorf im schwäbischen Dialekt. Im Wappen der Gemeinde ist eine Eidechse zu sehen, diese leben tatsächlich zuhauf in den Trockenmauern des Weinbergs.
Die Wanderroute führt zunächst ins idyllisch gelegene und wasserreiche Wiesental. Dann durchquert man den historischen »Flecka«, den fachwerkrestaurierten Ortsteil Ötisheims. Besonders schön anzuschauen ist die Kelter. Auf den Spuren der Waldenser gehts nach Schönenberg und dann hinauf zu Ötisheim Hausberg, den Sauberg. Über teils schmale Waldpfade für die Wanderrunde wieder zurück. Ein kleiner Tipp am Rande: Der bezaubernde Eckhausee kann zusätzlich besucht werden.

Ausgangspunkt: Kreisverkehr am Sportplatz, 239 m, Parkplatz, Bahn- und Busanschluss im Ort.
Anfahrt: Der Ausgangspunkt liegt an der Umgehungsstraße Mühlacker – Maulbronn, im Nordwesten Ötisheims.
Markierung: ÖT 1 grün.
Anforderung: Lange Wanderung, die eigentlich problemlos ist, aber auf dem Schanzenweg etwas Trittsicherheit erfordert.
Einkehr: Ötisheim, Schönenberg.
Karte: LGL BW Wanderkarte, Blatt 6, Bretten, 1:35.000.

In Ötisheim gehen wir vom Parkplatz am Sportplatz, 239 m, im Uhrzeigersinn über zwei Ausfahrten des Kreisverkehrs und folgen dem Weg in Richtung Freibad Ötisheim, 239 m. Auf dem Weg dorthin passieren wir den Tennisplatz und die große Festwiese des alljährlichen Motorradclub-Treffens. Ein breiter Weg führt geradeaus ins weite Wiesental zum Naturschutzgebiet. Beim querenden Weg biegen wir nach 900 m links zum Erlenbach, 240 m, ab und wandern in den nahen Hürstwald, zu dem die Ötisheimer im Volksmund »Hirschwald« zu sagen pflegen.

Dort behalten wir an der Kreuzung die Richtung bei, treten bald wieder aus dem Wald und erreichen den Gründelbach. Wenig später setzen wir über die K 4532, die Ötisheim mit Corres verbindende Straße. Rechts versteckt entdecken wir den kleinen Corremer See. Wir queren den abfließenden Mettenbach und wandern in Richtung Südosten leicht hinauf zu den Aussiedlerhöfen. Dort wenden wir uns auf der Anhöhe links und schreiten Ötisheim entgegen. Nach dem letzten Anwesen biegen wir rechts auf den Feldweg ab und gelangen direkt nach Ötisheim , 238 m. Die Gumpenäckerstraße und die Alte Dürrener Straße leiten zum Brunnenhäusle, wo wir an der Ampel die nach Mühlacker führende Straße sowie den Erlenbach überqueren. Die Alte Mühlacker Straße bringt uns in das alte, vorrangig aus Fachwerk erbaute Dorfzentrum. Links versetzt gehts zum Pfleghof, Rathaus, der evangelischen Michaelskirche und der historischen Kelter. Wir wandern entlang der Schönenberger Straße, gehen am Kriegerdenkmal vorbei und schreiten über den Bergrücken zur Henri-Arnaud-Grundschule. Am Kindergarten vorbei gelangen wir zum Friedhof und wandern beständig weiter in Richtung Osten. Im Wohngebiet gehts durch einen kleinen Tunnel und auf dem Fuß- und Radweg nach dem Seniorenwohnheim über eine Brücke. Unten im Tal biegen wir bei der Fischzucht links unter der Bahnlinie zum Erlenbacher Weg ab. Links erkennen wir ein gewaltiges Sumpfgebiet. Auf direktem Weg erreichen wir Schönenberg, 230 m, und die sandsteinerne Waldenserkirche.

Davor entdecken wir Henri Arnauds Statue, gehen vor seinem Museum rechts in die nach ihm benannte Straße und wenden uns dann links der Petrus-Waldus-Straße zu. Diese steigt zum Weinbergweg an. Am Fuße des Sauberges wandern wir kurz links und biegen am Scherrkessel, 266 m, scharf rechts ab. Zwischen Rebstöcken und Obstwiesen passieren wir ein Hügelsofa, wandern in Richtung Osten und gelangen vor dem Wald zu dem Kunstwerk »Zerstörung«. Wir folgen der Markierung links hinauf zur Chartaque am Sauberg, 317 m. Vom hölzernen Aussichtsturm lässt sich die bisherige Wanderung perfekt einsehen, auch blicken wir zur Senderstadt Mühlacker. Dann leitet der Waldwanderpfad in Richtung Nordwesten und erreicht bald die ehemalige Verteidigungsanlage Sternenschanze (330 m). Wir folgen weiter der Markierung und biegen an der geteerten, nach Schmie führenden Waldstraße rechts ab. Nach 250 m wenden wir uns links dem Dürrmenzer Weg zu. In der Senke gehts zum Eppinger-Linien-Weg. Der Schanzenweg präsentiert sich als überaus romantisches Wald-Abenteuer. Noch vor der B 35 biegen wir am Parkplatz Eppinger Linien, 321 m, links auf den asphaltierten Weg ab. Eine Ferngasleitung dient gleichzeitig als Wegweiser. An allen Kreuzungen führt der Eckhauweg geradeaus, auch am Gehrn, 322 m. Ein verwunschener Pfad führt steil talwärts zu den Gärten des Eckhauses und der Hummelsklinge Süd (257 m). Vor dem Bahntunnel können wir nach rechts einen zusätzlichen Abstecher zum Eckhausee mit seiner Schutzhütte, 260 m, unternehmen. Dafür folgen wir dem Weg parallel der Eisenbahn in die Lichtung. Ein romantischer Saumpfad führt entlang des Ufers. Wieder am Bahntunnel gehen wir durch diesen hindurch und am Barfußpark vorbei. Bald erkennen wir vor uns wieder den Sportplatz, wo sich unsere Wanderrunde schließt.

Der in Embrun (Frankreich) geborene Waldenser Henri Arnaud (1643 – 1721) stammte einer hugenottischen Familie ab. Der studierte Theologe (Uni Basel und Genf) führte 1698 viele nach Guerillakämpfen vertriebene Waldenser über die Schweiz nach Baden-Württemberg. Er selbst fand in Schönenberg seine neue Heimat und war dort als Pfarrer tätig. Man sagt, Arnaud habe bereits 1701, als erster in Württemberg, Kartoffeln (auch Ebbira und Grombira genannt) angepflanzt. Das waren etwa 50 Jahre bevor die Bodenfrucht durch Friedrich den Großen die Küchen und Teller der Deutschen eroberte. Also, gäbe es ohne Arnauds Mühen vielleicht heutzutage keine kohlenhydrathaltige Pommes Frites, Chips und keinen Kartoffelsalat?

*Mit nur 50 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz zahlen Anrufer in etwa so viel wie beim Versenden einer Postkarte oder eines Briefs. Bitte beachten Sie, dass die Gebühren für Anrufe aus dem mobilen Netz abweichen können.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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