Brettener Bütt 2023 ein voller Erfolg
Endlich wieder "Bredde Wau Wau" in der Melanchthonstadt
Bretten (roth) Sie hat den Brettener Narren sichtlich gefehlt - die Brettener Bütt, die am 18. Februar pünktlich um 19.01 Uhr mit dem festlichen Einzug des Elferrates, der Gardetänzerinnen und der weiteren Mitwirkenden der Bütt in der Brettener Stadtparkhalle eröffnet wurde. Bei jedem Einzugs- und Auszugsmarsch, bei jedem „Bredde Wau Wau”, war die Freude der Besucher zu spüren, dass dieses Jahr die Brettener Prunksitzungen endlich wieder stattfinden konnten.
„Beeeeeeeekanntmachungen” mit Günther Wolf
Präsident Bernd Neuschl eröffnete die Bütt und kündigte umgehend Energiespaßmaßnahmen an. Er erprobte in mehreren Durchläufen, ob die närrischen Besucher die sieben Stufen der Faschingsrakete noch beherrschten und übergab dann das Parkett an die Tanzgarde. Anschließend kam mit seinen „Beeeeeeeekanntmachungen” das beeekannte Gesicht von Günther Wolf auf die Bühne. Mit Schelle eröffnete er jede seiner Anekdoten, die er reichlich mit bildlichen Details aus dem lokalen Geschehen spickte.
„In Bredde do isch jeder gern”
Valle und Wolle, dargestellt von Valentin Braun und Wolfgang Wagner, kamen als die Postboten ohne o auf die Bühne. Das Publikum konnte das Wort nicht aussprechen, dabei wäre das doch so einfach zu bewerkstelligen meinte Neuschl, wenn man einfach den Begriff Briefträger wählte. Ob Elterntaxis oder Rasenmähroboter, kaum ein Phänomen unserer modernen Gesellschaft blieb unerwähnt, als die beiden Postler aus verschiedenen Generationen sich an eine Symbiose aus Heavy Metal und Schlager wagten. Gekonnt in Szene gesetzt wurde ihr Auftritt von den Kollegen der Bühnentechnik mit Lichteffekten und Shownebel. Wolle griff anschließend noch die beliebte Hymne „In Bredde do isch jeder gern” auf und stimmte seine eigene Hymne an die große Kreisstadt an: "Ich hab mein Herz an Bretten verloren..." Es blieb allerdings offen, wo genau in Bretten er sein lebenswichtiges Organ verlor, auf gelbem Asphalt oder in der Sporgassenbaustelle.
Zombies statt Karl Lauterbach
Hansi Klees fragte sich in seiner Rolle als Dummschwätzer ob nun künstliche Intelligenz oder menschliche Dummheit sich durchsetzen wird und scheute sich auch nicht vor der Erwähnung ernsterer Themen. Dann hüpfte er von Verschwörungsmythen zu Smart Homes, bei denen sich vom Urlaub aus der Waschmaschine zusehen lässt, erwähnte Erinnerungslücken bekannter Politiker und schließlich auch die Apokalypse, die einige Zeitgenossen in den Corona-Jahren zu erkennen glaubten. Die Lachmuskeln im Saal wurden nochmal aktiv: seine persönliche Vorstellung vom Weltuntergang sei angefüllt mit Zombies und nicht nur mit Karl Lauterbach.
"Akrobatisches und tänzerisches Können der Gardemädels"
Nach der Pause saß Axel Zickwolf dem Elferrat vor, weil Neuschl sich auf seinen Auftritt vorbereitete. Bei der Ankündigung des Showtanzes des Gardeballetts kam Zickwolf allerdings kurz ins Schwitzen. Darf man Indianertanz sagen? Ist es unumgänglich zu erwähnen, dass die Kostüme mit umweltfreundlich gefärbten Federn von glücklichen Bio-Hühnern mit Bruderkükenaufzucht geschmückt wurden? Die Showeinlage jedenfalls lebte nicht nur von den Federn an den Kostümen sondern auch vom akrobatischem und tänzerischem Können der Gardemädels.
Schunkel- und Mitmachrunden
Bernd Neuschl reimte sich bei seinem Auftritt als bayerischer Lederhosenträger mit seinem ungewöhnlichen Instrument etwas zusammen. Mit einer Kalimba begleitete er seine Ausführungen und zeigt, wie chinesischer Spionageballon, Blumen und das Diedelsheimer Hallenbad sich zusammenreimen: Blumen werden gegossen, der Ballon abgeschossen und das Hallenbad geschlossen. Das Publikum stimmte ein: „So reimt sich das zusammen, so reimt sich das zusamm`!” Abgerundet wurde das Programm mit Schunkel- und Mitmachrunden sowie einer Polonaise, bei der sich ein Großteil der Gäste von den Plätzen erhob und ausgelassen in die Pause tanzte.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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