Katzenbetreuung beruht immer auf Gegenseitigkeit
Freunde für alle Fälle
Bretten (hk) Am ersten Freitag jeden Monats kommt eine muntere Truppe im „Saigon“ in Bretten zusammen. Frei nach Loriot gilt in dieser Runde das Motto „Ein Leben ohne Samtpfoten ist möglich, aber sinnlos“. Zur Entstehung dieser Gruppe hat eine ganz entscheidende Frage geführt, die sich wohl schon jeder „Dosenöffner“ einmal gestellt hat: Wer sorgt sich um meine Schnurrer, wenn ich es nicht kann? Schon 1993 stand eine Familie aus Bayern vor dieser Frage, die in einen Ort in Baden-Württemberg zugezogen war und noch keinen Bekanntenkreis hatte, der die Betreuung ihrer Katzen übernehmen konnte. Auf eine Zeitungsanzeige meldeten sich Katzenfreunde, die sich künftig gegenseitig um ihre Katzen kümmerten und schließlich die Idee entwickelten, einen Verein zu gründen. So kam es 1995 zur Gründung des gemeinnützigen Vereins „Freundeskreis Katze und Mensch“. Heute gibt es bundesweit rund 150 regionale Gruppen mit mehr als 8000 Mitgliedern.
Verein zählt etwa 17 aktive Mitglieder
Auf Initiative einer engagierten Katzenfreundin haben sich vor etwa drei Jahren Katzenbesitzer zu einer Regionalgruppe in Bretten und Umgebung zusammengeschlossen, um die geliebten Stubentiger während des Urlaubs oder anderer Abwesenheiten gewissenhaft betreuen zu lassen.Derzeit zählt der Verein etwa 17 aktive Mitglieder, die im Falle einer Betreuung die Fütterung der Katze/n, die Säuberung der Katzentoilette und gegebenenfalls die Fellpflege – wichtig bei Langhaarkatzen – übernehmen. Vertreten sind die „Katzenfreunde Bretten und Umgebung“ in Bretten, Büchig, Gölshausen, Rinklingen, Ruit, Oberderdingen, Flehingen und Knittlingen. Hilfreich ist es, einen Termin zum Kennenlernen auszumachen. Stimmt die Chemie zwischen Samtpfote und Aufpasser, steht der Schlüsselübergabe nichts im Wege. Das gegenseitige Betreuen erfolgt kostenlos. Damit dieses Prinzip nicht missbraucht wird, gibt es ein Punktesystem. Für die Betreuung erhält man einen Punkt gutgeschrieben, demjenigen, der die Hilfe in Anspruch nimmt, wird ein Punkt abgezogen.
Stammtisch jeden ersten Freitag
Durch die Aufnahme in den Verein wird sichergestellt, dass die Identität aller Mitglieder geprüft und die Betreuung durch katzenerfahrene Mitglieder gewährleistet ist. Zudem wird ein Beitrag für die Mitgliedschaft erhoben. Nach Angaben des Vereins sind über 90 Prozent der Mitgliedsbeiträge für Schutz und Versorgung von verletzten, herrenlosen, und wildlebenden Katzen bestimmt. Im Gegensatz zur Betreuung, die zum Schutze der Tiere nur von Vereinsmitgliedern übernommen werden kann, ist zu den Stammtischen jeder herzlich willkommen. Die Stammtische dienen auch dazu, Vertrauen unter den Mitgliedern wachsen zu lassen, denn schließlich überlässt man sich gegenseitig einen der wichtigsten Schätze – einen Freund fürs Leben. Das nächste Treffen der Katzenfreunde Bretten und Umgebung findet am Freitag, 7. Februar, um 19 Uhr im Restaurant „Saigon“ (Marktplatz 2, Bretten) statt. Anmeldungen nimmt Anja Tschanz (07252/ 84144, bretten@katzenfreunde. de) entgegen.
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Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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