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„Fidelio“ – Oper von Ludwig van Beethoven
Im Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit

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Leonore macht sich als Mann verkleidet unter dem Namen „Fidelio“ auf die Suche nach ihrem spurlos verschwundenen Ehemann Florestan. Als Freiheitskämpfer und Widersacher wurde dieser in Ludwig van Beethovens einziger Oper „Fidelio“ zum politischen Gefangenen; der Gouverneur Don Pizarro hält ihn eingesperrt. Es gelingt ihr, ihn zu befreien – ein wagemutiges und selbstloses Unterfangen, das über reine, sogenannte „Gattenliebe“ hinausgeht, sagt sie doch, dass sie ihn auch gerettet hätte, wenn es nicht ihr Mann wäre. Etwas mulmig mutet ein solches „Happy End“ heutzutage jedoch an: Zu diesem Zeitpunkt befinden sich weiterhin weltweit Menschen als politische Gefangene in Gefängnissen und Lagern. Den meisten von ihnen ist ein anderes Schicksal beschieden, oft ist die Flucht der einzige Ausweg und auch Geflüchteten drohen neue Hürden und Repressionen.
Schon vor den einschneidenden Veränderungen der letzten Monate hatte Intendant und Regisseur Thomas Münstermann eine Idee, wie er diese Oper, ihre politische Aussage und das Thema Gefangenschaft über das Beethoven-Jahr 2020 hinausgehend wirkmächtig in Szene setzen und somit auf die anhaltend prekäre Situation von politischen Gefangenen aufmerksam machen kann: „Wir haben für das Theater 100 Industriekäfige angeschafft. Sie sollen auf der Bühne verschiedene Funktionen übernehmen. Ursprünglich war der Gedanke, in den Käfigen Menschen mit unterschiedlicher ethnischer Herkunft zu positionieren, denn überall auf der Welt gibt es Menschen, die aufgrund ihrer politischen, religiösen, weltanschaulichen oder wie auch immer gearteten Ansichten in Gefangenschaft leben. Dann kamen ab März die Einschränkungen, und es stellte sich die Frage: Wie kann man neben den Solistinnen und Solisten so viele Menschen und einen singenden Gefangenenchor auf die Bühne bringen, aber dennoch genügend Abstand gewährleisten? Wir entschieden uns für Puppen auf der Bühne und in den Käfigen. Diese Puppen werden allerdings von Menschen aus der Stadt gestaltet. … Viele Kooperationen und Aktionen sind bereits in Planung.“

(R)Einblicke – Die öffentliche Probe am Samstag, 12. September um 11.30 Uhr
Opernfrühstück am Sonntag, 13. September um 11 Uhr
Eröffnungs-Premiere am Freitag, 18. September um 19 Uhr im Großen Haus des Theaters Pforzheim
Tickets sind ausschließlich über die Theaterkasse am Waisenhausplatz, Tel. 07231/39-2440 erhältlich. Weitere Termine entnehmen Sie bitte der aktuellen Tagespresse. 

Alle aktuellen Beiträge zum Thema 'Theater, Theater' finden Sie auf unserer großen Themenseite.

Autor:

Kraichgau News Ratgeber aus Bretten

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