Die Wäscherinnen

Inbegriff von Schlagfertigkeit

Das Waschen war im 16. Jahrhundert eine wahrliche Schwerstarbeit. Die mechanischen Vorgänge wie das Walken, Reiben oder Schlagen des Waschguts, durch die der Schmutz sich leichter aus der Wäsche löste, forderte einen enormen Kraftaufwand. In der mittelalterlichen Ständegesellschaft gehörten die Wäscherinnen zur untersten Schicht. Sie waren lediglich geduldet, da sie den Bessergestellten die harte, mühselige Arbeit abnahmen. Neben der eintönigen Tätigkeit nahmen sie sich jedoch immer Zeit sich auszutauschen. Sie gerieten damit in die Position der „Tratschtanten“, die ein – aufgrund von Spuren in der Wäsche oftmals moralisch kontaminiertes – Wissen über die Privatangelegenheiten anderer hatten.Die Wäscherinnen sind der Inbegriff von Geselligkeit, Natürlichkeit, Lebenslust und Schlagfertigkeit (im doppeltem Sinne), die besonders in Gesang, Tanz und Witz zur Geltung kommen.

Wäscherinnen erkennbar an Hauben und Überröcken

Seit über 17 Jahren demonstrieren die Wäscherinnen beim Peter-und-Paul-Fest ihre Arbeit am Seedamm neben dem Bauernlager. 27 Mitglieder sind aktuell aktiv dabei. Hierzu gehören auch Männer, die sich vor allem um das Lagerfeuer kümmern und sauberes Wasser in die vorhandenen Zuber füllen. Ein mittlerweile unverzichtbares Mitglied ist der Sudler (Koch) Markus. Wie jedes Jahr, sind die Wäscherinnen auch in diesem Jahr beim Kinderfest dabei. Die letzten Jahre haben gezeigt, welch große Freude die Kinder am Wäschewaschen haben. Die Wäscherinnen sind an ihren Gewändern mit den blütenweißen Blusen und Hauben und den Überröcken erkennbar. Aufgrund der Einheitlichkeit haben sie einen hohen Wiedererkennungswert.

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