Schutz einheimischer Bestäuber
Kurze Wege retten Wildbienen
Bretten/Region (gd) Weltweit sind neben den Honigbienen die vielen Arten von Wildbienen unverzichtbare Bestäuber, die reiche Obst- und Gemüseernten garantieren. Um den Bestand dieser nützlichen Insekten zu sichern, genügt es laut dem BUND Bretten aber nicht, deren Brutplätze und Futterpflanzen zu erhalten. Ganz entscheidend sei die Entfernung, die sie zwischen ihrem Nest und den Blüten zurücklegen müssen, die ihnen Nektar und Pollen liefern. Je kürzer die Entfernung, desto höher die Zahl der Nachkommen. Bei großer Entfernung nimmt die Zahl der angelegten Brutzellen ab, und zusätzlich fallen mehr Bienen Brutparasiten und Nesträubern zum Opfer.
Flugdistanzen zwischen 73 und 121 Metern
Doch wie weit fliegen Wildbienen bei der Suche nach Nektar und Pollen? Bei Markierungs-Experimenten im Botanischen Garten München hat man das jetzt herausgefunden. „Die Sammelflugdistanzen der untersuchten Bienenarten lagen zwischen 73 und 121 Meter – die kleineren Bienenarten flogen dabei wie erwartet weniger weit, als die größeren“, so Professorin Susanne Renner von der Ludwig-Maximilian-Universität München. Die Nistplätze der Wildbienen liegen oft nicht in direkter Nachbarschaft zu ihren Futterpflanzen, die am besten auf artenreichen Blumenwiesen wachsen.
Höhere Artenvielfalt in lange bestehenden Lebensräumen
„Im Gegensatz zu neu angelegten Blühstreifen weisen die seit Generationen bestehenden Lebensräume wie Streuobstwiesen, Hecken und sonnenexponierte Südhänge eine höhere Artenvielfalt auf. Diese bieten dauerhaft Nahrung und Brutplätze, während Blühstreifen nach wenigen Jahren umgepflügt und wieder intensiv genutzt werden,“ stellt Gerhard Dittes, Vorsitzender des BUND Bretten, fest. „Unsere heimischen Wildbienenarten können nur erhalten werden, wenn ihre Neststandorte nicht zerstört werden und sich genügend große, geeignete Futterflächen in idealerweise nicht mehr als circa 150 Meter Entfernung vom Brutplatz befinden,“ ergänzt Matthias Menzel von der Ortsgruppe.
Weiter Informationen zu der im Artikel genannten Studie gibt es auf der Internetseite der BUND Ortsgruppe Bretten.
Autor:BUND Bretten aus Bretten |
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