Peter-und-Paul für die ganze Familie

Landsknechtsausbildung, Mittelaltertänze und Ritterschlag

Bretten (ger) Das Angebot an Unterhaltung ist beim Peter-und-Paul-Fest riesig. Für jedes Alter und jeden Geschmack findet sich etwas. Gerade auf Kinder übt das Fest eine riesige Faszination aus. Schon durch die mittelalterlich belebten Gassen zu spazieren, kommt einer Zeitreise gleich und kann kleine Gemüter nachhaltig beeindrucken. Dazu gibt es eine ganze Reihe von Vergnügungen speziell für Kinder, an denen aber auch Mama und Papa, Oma und Opa ihren Spaß haben.

Akrobatik und Mittelaltertanz

Samstags von 15 bis 17.30 Uhr ist auf dem Kirchplatz „Mittelalter ohne Waffen“ – dafür mit viel Narretei und Schabernack sowie jeder Menge Akrobatik und Mittelaltertanz geboten. Zuerst werden die Kinder der teilnehmenden Peter-und-Paul-Gruppen für fünf- oder zehnjährige Mitgliedschaft mit einer Medaille geehrt. In Bretten, wo ja die ganze Stadt ihre Geschichte lebt, sind viele dank ihrer aktiven Eltern schon ab ihrer Geburt Mitglied bei einer der 45 Gruppen. Nach der Kinderehrung haben die Kinder der Ballettschule Bretten ihren Auftritt. Anschließend wird die Moritat vom Brettener Hundle zum Besten gegeben, das ja – wie jedes Brettener Kind weiß – eigentlich an dem Sieg der Brettener über die Württemberger schuld war. Die Gaukler Basseltan bringen nicht nur Kinder zum Staunen und Lachen. Ab etwa 16.30 Uhr gibt es mittelalterlichen Tanz zum Mitmachen mit Tanzmeisterin Daniela und der Musikgruppe Pipentid.

Bei den Zeidlern eine Wildbienenunterkunft bauen

Ebenfalls samstags zwischen 15 und 16.30 Uhr heißt es am Simmelturm „Kleine Recken – große Kämpfer“. Kinder können sich zum Landsknechts „ausbilden“ lassen, inklusive Handhabung der großen Spieße, mit der Armbrust schießen, ein echtes Schwert aus der Nähe betrachten, ein Katapult betätigen und vieles mehr. Neu ist das Kinderprogramm im Lager der Zeidler am Seedamm (neben den Zinngießern). Von 14 bis 16 Uhr dürfen Kinder ab sechs Jahren dort in das Arbeitsgewand eines Zeidlers (Imker des Mittelalters) schlüpfen und Wissenswertes über die Honig- und Wachsgewinnung im Mittelalter erfahren. Aber nicht nur der Honigbiene verdanken wir Honig, Wachs, Gemüse und Obst, sondern vielmehr der Wildbiene, die unbezahlbare Dienste in der Bestäubung leistet. Sie lebt solitär und benötigt viel Energie für ihren Nachwuchs. Um diese tollen Tiere beobachten zu können, dürfen die Kinder für zwei Euro aus Naturmaterialien ihre eigene Wildbienenunterkunft bauen und mit nach Hause nehmen.

„Vom Knappen zum Ritter“

Der Montag ist traditionell der familiärste Tag des Peter-und-Paul-Fests. Die Schlacht ist geschlagen und gewonnen, der Festzug ist, begleitet von viel Jubel und Handgeklapper, durch die Stadt marschiert, Bretten gehört wieder vornehmlich den Brettenern und von 14 bis 16 Uhr ist das Städtle fest in Kinderhand, wenn es wieder heißt: „Vom Knappen zum Ritter“. Mit Laufkarten versehen können Kinder verschiedene Aufgaben bewältigen. Altersgerecht gibt es zwei Gruppen. Die Drei- bis Sechsjährigen dürfen im Bauernlager bei Eierlauf, Federnblasen und mehr ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Für die Großen ab sieben Jahren gibt es Stationen am Kirchplatz und am Seedamm, wo sie fachgerecht und echt mittelalterlich Wäsche waschen, Armbrustschießen, Nägel klopfen und mit viel Getöse die Sau stechen können. Wer diese „Prüfungen“ erfolgreich absolviert hat, wird dann auf dem Marktplatz von „echten“ Rittern in den Stand eines selbigen erhoben. Im Anschluss marschieren die frischgebackenen Ritter unter Trommelklängen in die Bessergasse zum Rittertrunk. 

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